70ster

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Traum von Freitag auf Samstag (28./29.10.):
Ich flog des nachts Richtung Polen. Ich dachte, ich wüsste die richtige Richtung. Überflog knapp mehrere Stromdrähte, erblickte Stacheldraht auf meiner Höhe, flog unversehrt darunter hindurch. In der Ferne tauchte schwarz, drohend und qualmend ein riesiger Kraftwerkschornstein auf und ich wusste, dies war die falsche Richtung. Ruderte im Flug zurück, spürte den Luftwiderstand. Versuchte, mich an die Himmelsrichtung zu erinnern. Vergebens.
Zuvor hatte ich Nachbarskinder zusammengebrüllt, die mein Haus verlassen sollten. Goss aus Hilflosigkeit Schmutzwasser über sie und überschwemmte so zu meinem Missfallen die gesamte Wohnung, in der sich zum Glück - und zu meiner Verwunderung - mehrere Gullis befanden. 
In einer anderen Traumsequenz wollte ich mich in einem Holzverschlag im Gemüsegarten des Dorfes vor anderen Bewohnern abschirmen - T. und ich sortierten Kastanien -, drehte mich extra mit dem Rücken zur Türöffnung, um nicht gesehen zu werden. Ein Nachbar wurde jedoch meiner gewahr und fragte mich in einer mathematischen Angelegenheit um Rat. Ich sammelte Kraft für die Kontaktaufnahme.

70ster Blogeintrag. Stille. Die Kinder sind aus dem Haus. Nach 2 Wochen Herbstferien das erste Mal wieder allein. T. ist in Kiel; nimmt an einem Treffen für Kunstvermittler teil. Eigentlich mein Bereich. Ist es aber doch nicht. Bin kein Teamtyp, kein Projekttyp. Hat gedauert, das zu erkennen. Bin asiger Einzeltyp.

Am gestrigen Gedenkfeuer bin ich mutig gewesen (1). Habe meine Stimme erhoben, die dabei zitterte (meine Beine anschließend auch) – nicht vor Rührung, sondern vor Überwindung – und I. meine Wertschätzung „geschenkt“. Wichtig war’s! A. hat gute Worte gefunden – dass sie überrascht gewesen sei, in einer Begegnung mit I. zu erkennen, „auch so war sie“; dass sie es glücklich mache, jedem/ jeder von uns im Dorf zu begegnen, „so warm und vital“ (O-Ton A.). Schön. Auch E. erkannte in Anbetracht von Is Tod, dass es wichtig sei, nichts aufzuschieben. Jawohl, ja!

1: Mutig war ich auch, als ich auf E.s Anfrage, ob ich Lust hätte, mit ihr Herbstkränze zu basteln, da ich ja vormittags ohne Kinder Zeit hätte, zur Antwort gab, dass ich Basteln hasste und dass die kinderfreie Zeit am Vormittag meine Arbeitszeit sei, was nur keiner merken würde, da ich ja nicht außer Haus ginge und diese nicht bezahlt bekäme.