Aktuell: Angekommen in O.land. Verwundert auf zurückliegende Tage blickend, diese relativ unbeschadet überstanden. Vorheriger Modus: im Anschluss an den Gesangsworkshop, den ich vergleichsweise unaufgeregt absolviert habe, blieb ich jedoch hoch-durchlässig zurück. Geöffnet für meine Intuition, erfüllt von Erleben in mir. „Verwundbar“, da Schutzhülle fehlte (zitiert nach Schutzi-J.). Zustand nur zu gut bekannt. Verarbeitung und Regeneration fehlte. Gerade für HSP vonnöten! Merke: Phase(n) für mich einrichten!! Merke außerdem: Hormonellbedingte Phasen beachten!!
Zurück zum Modus: Gerausche und Gereize. Erschütterung und Zerrüttung. Nach Morgenzerrüttung im Anschluss an Js Gebrüll folgte eine aufwühlende Sitzung bei N.: Kind-Ich nicht bedient. Gut so (obwohl es mich massiv verunsicherte und ich meine komplette Person in Frage stellte – von N. nicht beabsichtigt). War bereits seit dem Morgen im Kind-Modus gewesen. Hatte mich „rausschälen“, „fragmentieren“ wollen (vgl. Zeichnung 7.4.; N.: „Keine gute Idee!“). War nach Js Gebrüll schockweinend geflüchtet, hatte mich zusammengerollt wie ein Kleinkind. K. war gekommen, hat mich trösten wollen. Nicht gut. Verkehrte Welt! (Selber oft und anders erfahren…). Zweiter J.-Wut-Brüller, zweite Flucht am Morgen: in Ks Kinderzimmer. Wieder „verkehrt“. Hatte mir auf dem Bett liegend vorgestellt, wie ich mich „aufriss“, um mein „verkehrtes“, unerwachsenes Ich zu entfernen (rotkäppchenartig). N.: Altes Muster! Bereits zuvor bearbeitet, dann unterbrochen – unbewusst. Frage: Warum Zerrüttung so groß? Wer schreit? Schrei… Flucht… I know, i know… Ich blieb während der Sitzung relativ unaufgeregt (mein neues Sehnnsuchtslieblingswort). Eigentlich spannend, wie der Körper in unbewussten Mustern verhaftet ist…
Kurze Zusammenfassung einiger Ausführungen Ns aus der Erinnerung (kein Anspruch auf Vollständigkeit): Peter Levine (Begründer Somatic Experience) hatte sich zu Beginn seiner Forschung gefragt, warum Säugetiere nach einem Angriff (Bsp. Löwe – Antilope, vgl. Zeichnung vom 8.4.) nicht unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung leiden. Säugetier-Modus: Flucht oder Starre oder Kampf. Ich: kenne alle Modi, wende sie unterschiedlich an, habe sie in meinen Ausführungen jedoch nie für so gut befunden.
N. fasst für mich zusammen: Alles ist oft zuviel, zu schnell, zu laut! Im Alltag erlebe ich oft mehrfachen Wechsel von Zuständen. Mein System braucht Erholung! Im Alltag muss ich dafür bzw. für mich sorgen, damit mein System runterfahren kann, z.B. eine gepolsterte Sitzposition einnehmen. Eigentlich ganz simpel und äußerst wirksam (zumindest im Setting mit N.)!
Nach der Sitzung folgte leider die Mittagzerrüttung. J. brüllt, Essen unmöglich, Flucht. Statt Scherengeritze am Arm (brav), heftiges Bleistiftgeschabe im Skizzenbuch (armes Buch). „Dachbodenversteck“ aufgesucht. Am Abend früh zu Bett, dachte, ich hätte alles überstanden, doch K. konnte nicht einschlafen und ich wurde kurzzeitig irre: heftiges Gekratze am ganzen Körper. Fing mich unter großer Kraftanstrengung meines reflektierenden Geistes und wechselte in den verantwortungsvollen und einfühlsamen Muttermodus. Alles gut…?! Nein! K. hatte Alpträume: Ratten in Käfigen wollten sie beißen; vertraute Personen verhielten sich böse… Fuck!*
(*Fluch musste sein, denn mein Kind soll nicht wegen Verarbeitung meiner Zustände Alpträume haben…)
Um 5.20 des nächsten Tages stand ich auf, erledigte viel und blieb unaufgeregt. Entspannte Fahrt nach O.land folgte.