Bann gebrochen

Vierte* und letzte Version des Selbstportraits vom 2.5. (am 6.5. ver"bessert", am selben Tag gelöscht, heute zweimal mit Kohle und Kreide bearbeitet, soll nun reichen. Sie ist verzerrt und nicht verzerrt. Sie ist gut, und sie ist nicht gut. Ich bin's und bin's nicht -, aber das ist ja auch in echt so.).

Müdigkeit drückte ihn nieder, aber nicht nur sie: Er schien an Leib und Seele mit einem Bann geschlagen zu sein (1).

Dieses Zitat aus dem Herr(n) der Ringe, aus dem ich K. gestern Abend vorlas, beschreibt das diffuse Gefühl, welches sich meiner die letzten drei Wochen bemächtigt hatte. Unterschwellig, durch die permanenten Halsschmerzen und noch zarteren Saiten sich bemerkbar machend. Aus der Bahn geworfen fühlte ich mich. Alles in Frage stellte ich. Bewältigte den Alltag, konnte zeitweise auch genießen (Besuche, Souldance), machte mich an eine zeichnerisch neue und für mich viel stimmigere Version meines eigentlich für den Druck paraten „Pixiebuches“, absolvierte meine Vorstellung beim neuen Job (wöchentlicher Kunstkurs mit geflüchteten Jugendlichen). Die Erschütterung, die ich Ostermontag innerlich erlebt hatte (2), hallte jedoch nach und setze sich fort. Körper knickte zweimal ein, gebot Einhalt (3). Kopf- und Seelenknoten löste sich gestern gegen 22:00. Fühle mich matt und zerschlagen nun, erleichtert und dankbar.

1: Aus: J.R.R. Tolkien, Der Herr der Ringe, Bd. 2, Stuttgart 2015, S. 445.

2: vgl. 19.4. Kracks. 

3: vgl. 24.4., 26.4., 6.5. 

* 5. Version (9.5., 9:55).