Emotionale Verwundbarkeit verringern

Zum Foto: Schild von J., 6, das er gemeinsam mit seinem Lehrer entworfen und während der Klimademo am 20.9. hochgehalten hat.

In dieser Woche die emotionale Verwundbarkeit zu verringern, ist die aktuelle Übungsaufgabe meines Skillstrainings. Allein die Tatsache, dass Js kompletter Name auf dem obigen Foto nicht mehr zu lesen ist, verringert bereits meine emotionale Verwundbarkeit. Zuvor hat mich die Aussage meines Kindes zu stark berührt.

Auch die Tatsache, dass unsere Skillsgruppensitzung gestern eine halbe Stunde früher beendet wurde, hat zur Verringerung der oben genannten Verwundbarkeit beigetragen. Zuvor ward ich aufgrund der Tatsache, dass ein vorgetragener Text zur allgemeinen Heiterkeit beitrug und so ein Gemeinschaftsgefühl hervorrief, bei mir jedoch das Gegenteil auslöste und mich hochgradig in Stress versetzte, emotional stark angegriffen. Zum Glück äußerte ich dies, statt mich weiter auszuliefern und wurde erhört. Die Heftigkeit meiner Reaktion irritierte mich einerseits, andererseits kann ich sie nun nachvollziehen, habe ich doch zu Mercutiozeiten nur zu oft „ungewollt“ mitgelacht.

Offenheit ist eine Stärke! So eine Erkenntnis aus dem gestrigen Training.

Emotional verwundbar war ich in letzter Zeit stark. Habe ich mich bekannterweise verausgabt und ausgesetzt. U.a. nahm ich in bereits leicht verrütteter Verfassung (erschöpft, überdreht) an der oben erwähnten Klimademo teil – „Auf zur KlimOdemA!“ rief mein verwirrtes Hirn T. aufmunternd zu -, bekam ich nach ca. 1 Std. leichte Panik und musste fluchtartig mit J. die Menschenmenge verlassen; kam ich im Anschluss meiner Anmeldung zu den „Flensburger Stromfarben“ nach, bei der ich gemeinsam mit S., S. und J. (2 Mütter, 2 Kinder) legalerweise Stromkästen bemalen und endlich OZA so berühmt machen wollte, jedoch aufgrund von Atmosphärenfühlung in spießigem Wohnviertel (O.ton Oma: „Vergiften lassen wir uns hier nicht!“), zuviel Kommunikation -, egal ob positiv oder negativ – und aus all dem resultierender, hochgradiger Erschöpfung nach gemeinsamer Kastengrundierung meine weitere Teilnahme absagen musste (S. und S. ließen OZA großartigerweise in ihrer HaiFischmalerei auf- bzw. abtauchen).

Gehalten habe ich mich, ausgelotet habe ich, ausgeruht zu wenig. Worte verdrehte ich (s.o., „gemasenräht“, „Leimer eer!“), gestottert habe ich und geweint. Schwindelig war mir, appetitlos war ich und verzagt.

Geschafft habe ich viel, gespürt sowieso und gelebt allemal.

 

Weniger Anstrengung wäre allerdings wünschenswert…