„Um-zu“

OZA, copied and painted by S.F., die ich dafür küssen könnt`! :-)

Der „Um-zu-Zustand“ (1) ist mir wohlbekannt. Statt den Zustand des „So-Seins“, der Muße zu proben, bin ich ständig tätig, um zu beeindrucken, zu beweisen… – mir selbst gegenüber… dem Außen? Muße muss ich mir verdienen. Wer sagt denn das? (2).

An der Stromkastenmalaktion nahm ich teil, um OZA (noch) berühmt(er) zu machen, überforderte mich damit jedoch heillos (3). Eine Urlaubseise nach Italien unternahm ich letztes Jahr mit meiner Familie im Zug und Zelt, um zu beweisen (mir selbst, meiner Familie), dass ich es trotz meines hochsensiblen Seins kann und konnte es im Nachhinein doch nicht (4). Um der Aufgabe des wöchentlichen Künstlertreffs nach zu kommen (5), gebe ich meinen sonntäglichen, halbstündigen Waldlauf zum Bäcker als diesen aus und bin so nur halbherzig mit meinem inneren Künstler verabredet.

(…)

Um diesem Um-zu-Zustand zu entkommen, sollte ich einer der hundert Vergnügungen beherzigen, die Dan Kieran und Tom Hodgkinson in ihrem (beinahe) gleichnamigen Buch vorschlagen und einen Morgenmantel tragen.

Morgenmäntel gehen mit dem Zustand des Nichtstuns einher, aber was tun Sie eigentlich, wenn Sie nichts tun? Denken natürlich – das tun Sie. Die Gesellschaft fürchtet jene Bevölkerungsschicht, die Zeit zum Denken hat (6).

Aber vielleicht sollte ich eben auch gerade NICHT denken!

„Ich finde alles gut, was du NICHT tust!“, sprach Schutzi-J. soeben weise während eines Haustürgesprächs zu mir. Ich antwortete im Anschluss auf die Frage, wie denn der FRAUKE-Weg aussähe, nicht DER Weg (des Künstlers z.B.) ebenso weise: „Weiß ich auch nicht! Ich bin Hilde!“

Also: Finde den HILDE-Weg!

An dieser Stelle sollte ich („Wer sagt denn das?“) endlich das Buch Endlich Nichtdenker! Handbuch für den überforderten Intellektuellen (7) lesen, das ich bereits im April diesen Jahres im offenen Bücherschrank der Neustadt entdeckte und an mich nahm. „Als hätte es auf mich gewartet!“ Und nun erneut. Bisher las ich`s nicht, weil mich humoristische Ratgeber eher nicht ansprechen, aber Hilde vielleicht…

Oder aber ich sollte eben ganz einfach nichts sollen, sondern Die Fülle in der Leere finden (8)!

1: Aus einem Radiobericht, von T. aus zweiter Hand.

2: Lied von Deichkind.
Flensburger Stadtsprache: "Ich soll...", z.B. einkaufen u.s.ä. "Wer sagt denn das?"

3: vgl. Artikel vom 27.9., Emotionale Verwundbarkeit verringern.

4: vgl. Artikel Mutprobe, Dyskalkulie..., Reisen mit Hund und HSP, Verdichten, Man sollte nie zu voreilig mit dem Glück umgehen.

5: vgl. Artikel vom 25.10.

6: ebd., 4. Auflage, Berlin 2019, S. 98.

7: Hannes Stein, 4. Auflage, München 2008.

8: vgl. Artikel vom 15.10.18. Eine wichtige Anmerkung zu diesem Artikel an dieser Stelle:
Die Schlusserkenntnis Das Leben ist kostbar und bedeutet Hingabe passt nicht für mich. Hingabe bedeutet, Schutz aufzugeben und was ich dringend brauche, ist Schutz! Weites Feld...