„Ich bin ganz mitgenommen.“

Knospe 1, 13.2.20.

Knospen 2, 13.2.20. Im Hintergrund: Fotografie von T.

Der Titel ist ein Zitat aus dem Film „Die Nonne“ (von Guillaume Nicloux, B/ F/ D 2011) nach dem gleichnamigen Roman von Denis Diderot. Leider habe ich mehrere Bände von Diderot einem Antiquar übergeben, bevor ich sie las. Je nun.

Ich bin ganz mitgenommen – trifft ziemlich häufig auf mich zu und wird wohl zu einem geflügelten Wort im Sprachschatz meiner Familie werden. Neben dem eigenen, inneren Erleben, was mich stetig „mitnimmt“, hat mich auch „Äußeres“ unmittelbar und geballt mitgenommen. Immer gilt es, sich wieder zusammenzufügen, jeden Tag aufs Neue loszulegen.

Nachdem meine Schreckhaftigkeit massiv gehäuft mich durchfuhr (1), ging T. der Sache aus der Sicht meiner Schilddrüsenerkrankung auf den Grund und entdeckte durchaus Zusammenhänge. „Du musst dem ja nicht ausgeliefert bleiben“, so T. Wenn zumindest die biologische Ursache für vielerlei „Blüten“ klar ist und ich medikamentös richtig eingestellt werden kann…, uff!

1: Massive Schreckensdurchfahrung meinerseits durch zerplatzte Kaugummiblase, versehentlich scheppernden Löffel auf Teller, mehrere Filmszenen (eine Tür klappt, ich zucke; ein plötzliches Geräusch, ich zucke; eine Person tritt seitlich ins Bild, ich zucke...), jemand betritt den Raum, in dem ich mich befinde (T.: "Ich wohne auch hier!"), ich hüpfe hoch... Dies alles mache ich durchaus nicht zu meinem Vergnügen. Auch J. missfällt es verständlicherweise zunehmend ("Es nervt, wenn du dich immer erschrickst und dann deine Hand so an den Kopf hältst."). Mich nervt es auch und sowieso und ständig. "Es nimmt mich mit" und ich sehe es mir an.