Souldance, 28.2.20.
Vor zehn Tagen (Mo, 22.2.) hätte ich lediglich eine Aussage aus der Dokumentation über den Pianisten David Helfgott in meinem Artikel gefeiert:
„Jeden Abend, bevor wir schlafen gehen, sagen wir, wie dankbar wir sind. Ich finde, dankbar zu sein, ist eines der Geheimnisse des Lebens. Dann ist dein Herz offen, du bist dankbar und so kann die Schönheit der Liebe und des Lebens in dich hineinfließen (1).“
Auch ich dachte, ich hätte das Geheimnis endlich begriffen, dass es um DANKBARKEIT geht! Oft aus verschiedenen Richtungen vernommen, bisher nicht durchdrungen. Nachdem ich zwei Abende ebenso wie die Helfgotts an die Dankbarkeit appellierte, kam mir dieses Ritual bereits wieder abhanden (- zudem fehlte mir ein Bild für den Artikel. Diese Woche ziert obiges Gekrakel denselben).
Sonntagabend ging ich, einem Zusammenbruch nah, weinend um acht zu Bett. Halb angezogen, kaum zähnegeputzt, mich in den Schlaf weinend. Ließ Mann und Tochter ratlos zurück (Sohn schlief schon). Musste mich erholen von zuvielen Kopf-, Herz-, Gemütsdingen, die geballt mich bewegten. Die eigenen schweren hatte ich gerade wieder überstanden, von außen drangen andere von nah und fern auf mich ein. Montagabend schlief ich schon um acht zehn Stunden lang. Heute morgen ward ich kurz befallen. Angestaute Lebensenergie. T. verhalf mir zum Fluss. Draußen scheint die Sonne. Dankbar jetzt.
1: Gillian Helfgott in: Hello I am David! Eine Reise mit David Helfgott, Doku von Cosima Lange, D 2016, 3:49.