„sey festh kleinr mime“

Zum Foto: von A., per Telegram, 1.5. Von ihr und I.M. ins Leben gerufenes Stadtteilprojekt zu Coronazeiten "Kunstbaum". Von diesem grüßt Oza und rät: "Seid guten Mutes!"
Telegramkommunikation zwischen A. und mir. 1.5., 11.47: A.: "Wofür würdest du sagen ist OZA ein Synonym?" Ich: "Was ist denn Dein Gedanke dazu ;-)?
Ts: Synonym für Resilienz, stoisch sein.
Für mich ist Oza eine Art Schutzengel/ Glücksbringer (der Original Stoffoza ist unverwüstlich, trotz verblichener Farbe, Vernähungen etc. Begleitet mich seit 43 Jahren (seit ich 4 bin - Anm.: stimmt nicht, seit ich 5 bin) durch Höhen und Tiefen... Nun soll er durch seine bloße Präsenz gegen "Verzagung" in der Krise helfen."
A.: "Mein Gedanke zu OZA war immer, dass er wie ein Freund/ Schutzpatron/ Engel für die crazy Leute ist. Als ich ihn aber heute gesehen habe und so meditiert, dachte ich statt crazy die sehr Empfindsamen...". Ich: "Herz berührt...!"

Anmerkung zu OZA: In 30 Artikeln taucht OZA auf, z.B. 2.10.17; 25.9.16. 

Zum Titel: Letzte Zeile aus: "kein fehler im system" von Eugen Gomringer, vgl.19.04.20. Diese Zeile des Gedichtes berührt mich stark, nachhaltig, immer wieder, wirkt nach in Kopf und Herz und Seele...

1.5.
Am Morgen jage ich mit Ts Rad bei strömendem Regen durch den Wald. Lebendig fühle ich mich. Begegne nur einem Menschen, grüße freundlich.
Am Morgen zuvor weinte ich beinahe, weil ein Spaziergängerpaar mich nicht grüßte (Höflich sei der Mensch…).
Zu Beginn der C.krise weinte ich beinahe, weil ein älteres Spaziergängerpaar mich von sich aus grüßte.

Am Nachmittag sitze ich bei Sonnenschein auf der Terrasse. Eine Schar kleiner Vögel balgt sich im Geäst, jagt sich im Flug. KNALL. Einer fliegt gegen das Fenster, liegt auf der Seite mit rasend klopfendem Herzen, Krallenbeine in die Luft gestreckt. Ich halte mir entsetzt den Kopf: „Oh nein!“ Das Herzchen schlägt langsamer. Ich muss rein gehen. Weine alleine in Js Zimmer. Frage T. mit zitternder Stimme: „Wie lange dauert es, bis ein Vöglein stirbt?“
Schaue nach, vorsichtig. Dasselbe Bild. Weine alleine in Ks Zimmer. Schaue nach. Das Vöglein hockt. Ich fasse an mein Herz. Rede mit leiser Stimme. Gehe wieder rein…
Am End‘ hat sich’s Vöglein erholt und ist davon geflogen.
Mir hat all dies ein wenig zugesetzt.
Zart besaitet bin ich.

Ein Phänomen bin ich: schwillt mein Bauch nach Stress während des Essens neuerdings und zu wiederholtem Male zu Globusgröße an; ist mein Hirn vernebelt, wenn ich beim Einkauf eine Maske trage; habe ich meine Singstimme verloren; lese ich rappelig.

U. aus meiner ehemaligen Skillsgruppe bringt es per Mail auf den Punkt: „koerper und geist sehr gestresst… das aushalten/ ausharren kennen wir ja… und jetzt aushalten mit sahne oben drauf…“