Was macht das Licht?

Zum Bild: Lichtstrahl auf Balthus (Foto vom 10.9.20, Bild von 2006, vgl. ... mein Vater...). Was ist gemalt, was macht das Licht?

Zum Titel: Cuando habla als luz? (Wann spricht das Licht?). Nachdem ich T. meinen Titel vorlas, nannte er diesen wundervoll poetischen eines Fotobandes der Mexikanerin Graciela Iturbide.

Der gestrige Tag, der ja einer der schönsten meines Lebens sein sollte – wie auch dieser – war durchwebt von olfaktorischen und auditiven Overkillmomenten (1). Eigentlich hatte ich im Skillstraining (2) gelernt, in Momenten der sinnesmäßigen Überforderung mantramäßig zu wiederholen: „Es ist nur ein Geräusch…“ oder „Es ist nur ein Geruch…“. Leider fällt es schwer, den Verstand zu aktivieren, wenn die Sinne überreizt sind:
Kettensägenmassaker umwölkt von Wäsche-Zigarren-Herrenparfum, gekrönt von Aloe(?!)desinfektionsmittelduft während des Abendessens.

Die Menschen sind schon eine seltsame Spezies… (3).

Dies bemerkte auch J., 7, während unserer Tandemfahrt nach Haus: „Es bringt doch gar nichts, das die Menschen so glänzende, goldene Autos haben. Die werden doch sowieso wieder schmutzig.“ Ich: „Du hast recht, aber schau, wie sauber all die Autos hier aussehen. Soviele Menschen legen großen Wert darauf und putzen ihr Auto ständig…“
Unser Gespräch weitete sich auf die Ungleichheit in Lohnzahlungen aus (!) und J. postulierte in seiner kindlichen Weisheit: „Alle Menschen müssten gleich viel Geld bekommen!“ JA, wie recht Du hast, mein Sohn!
T.: „Ein wahrer Sozialist!“

1: vgl.: Olfaktorischer Traum und Reiseimpressionen.
2: Teilnahme von 2016 - 2019, oft im Blog erwähnt.
3: Einerseits meine ich die Menschen, die immun gegen Düfte und Geräusche scheinen, andererseits meine ich mich selbst, ganz klar...