„Always crushing in the same car“

Zum Bild: per Mail von Schutzi-J., 29.11.21.

Zum Titel: Lied von Bowie, heute morgen von T. erwähnt, nachdem mir nach zuviel Kommunikation der Kopf schwirrte.

28.11., Sonntagsspaziergang mit T. an die Förde im Novembernebel: „Ich liebe ihn,… mich hüllt er ein, macht alles still.“ (vgl. Novembernebel, 17.11.16). Fühle mich beschützt und ungesehen, pseudo zwar, aber wirksam. Wünsche mich und meine Familie fort an einen Ort, an dem „die äußere Welt“ uns nichts anhaben kann. Gibt’s nicht (1).

29.11., zu T.: „Da hatte ich noch Restmenschenergie.“ (Restmenschenergie, Restmenschenergie).

30.11., ich schmiere mir meine von kratzender Synthetikkleidung wunden Ellbogen statt mit Kokokosöl versehentlich mit Erdnussbutter ein.

1.12., zu T.: „Ich habe eine Erfindung gegen Zuvielmensch und Überforderung.“ Diese visualisierte ich, nachdem ich nach einer Einkaufstortur Zuflucht zu Hause gefunden hatte (ein kurzer, wohliger Moment eines durchrauschenden Geborgenheitsgefühls): eine Art VR-Brille, die in Einkaufsläden nur sichtbar macht, was mensch sucht bzw. kaufen will und alle Menschen und anderen Dinge ausblendet.

2.12., ich verzage und weine, nachdem mir die Sinnhaftigkeit meines altruistischen Tuns durch fehlende Direktheit in der Kommunikation abhanden gekommen war.

3.12., ich tröste W., halte sie im Arm, „äußere Stürme im Außen“, wir: weltenverbindend.

4.12, 5.12., 7.12., ich meditiere frühmorgens nicht mehr nur 10 Minuten mit unruhigem Geist, sondern seit dem Wochenende dank Thich Nhat Hanhs Versöhnung mit dem inneren Kind (2) 20 Minuten, in denen ich mich meinem „verwundeten Kind“ einatmend zuwende und mich ausatmend um mein „verwundetes Kind“ gut kümmere (3).
Ich bin verblüfft, wie mein Geist sich hochkonzentriert schmerzhaften Episoden in meiner Kindheit widmen, diese bildlich aufleben lassen und umdeuten kann. Es rauscht durch meinen Körper, ich wiege mich vor und zurück, Tränen fließen.
Von der heilenden Kraft der Achtsamkeit (Untertitel des Buches).

1: vgl. auch Gedankenblitze, 8.9.16, Trump Monstertruck 2, 12.11.16, Ernte, 4.10.17, Such Hundi, such!, 29.11.18.

2: Meine Freundin M., die sich für ein Leben in einem Ashram entschieden hat, empfahl mir das Buch von Thich Nhat Hanh bereits vor Jahren. Nun kaufte ich es mir und die Lektüre und Meditation "fällt auf fruchtbaren Boden".

3: vgl. ebd., München 2011, S.12.