Die Liebe ist’s…

Button geschenkt von meiner Freundin G., nachdem ich meinen Oza-Button im Bahnhofsgewühl in Hamburg am Freitag, den 13ten verloren hatte.
Berlin ist groß und aber dort, wo G. wohnt, wundervoll!

Anm.: Artikelabschnitt 1, geschrieben am 20. Mai:

Telegramnachricht an T.: „Wenigstens habe ich mit Dir Glück in der Liebe, aber Glück mit Zugfahrten hab ich wohl nicht…“ (16.5., 12:33). Diese schrieb ich, nachdem ein ICE, der normalerweise 250 kmh fährt, ca. 1 Std. wegen eines Bremsschadens nur 10 kmh fuhr und eine intakte Heizung die Temperatur im Waggon tropisch werden ließ…

Bin seit Montag wieder aus Berlin zurückgekehrt und gefühlt immer noch nicht ganz da, weil soviel los war. Hatte mich am Freitag, (den 13ten, wie gesagt) gefragt, welche Prüfung mir auferlegt wurde mit der albtraumhaften Zugfahrt. Nun weiß ich es: die Liebe war’s! In diesem Fall zu meiner Freundin G., die ich seit 38 Jahren kenne und liebhabe und erneut wurde mir der Beweis erbracht, wie kostbar sie ist und dass ich aus Liebe Strapazen überstehen kann.

T. hatte es im Radio gehört, meine Mutter im Fernsehen in den Nachrichten gesehen: ein Kabelbrand am Hamburger Hauptbahnhof hatte für Freitag, den 13ten (wie gesagt) für komplettes Chaos gesorgt: zig Zugausfälle und -verspätungen, komplett überfüllte Züge, Menschenmassen in den Zügen, auf den Bahnsteigen, vor den Reisezentren… Ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben durch Bahncardnutzung ein kostenloses Upgrade für die 1. Klasse -für’n A…. Um 14.35 schrieb ich T.: „Ich bin seit 6 Stunden unterwegs und in HH…“ Um 16:06 dann: „Ich faaahre…“. Dazwischen: aus einem völlig überfüllten Zug, der deshalb nicht losfahren konnte, stieg ich blass und schwankend wieder aus. Wusste nicht, was tun, hatte Sorge, zusammenzuklappen. Fühlte die ganze Zeit einen Stein von der Ostsee in meiner Hosentasche, mein Beruhigungsstein.

Anm.: Artikelabschnitt 2, geschrieben 10 Tage später am 30. Mai:

Ohne ihn, den Stein, hätte ich mich komplett verloren gefühlt – anders sowieso – und es vielleicht nicht überstanden – oder doch?

Schlangestehen in endlos erscheinender Menschenschlange vor dem Reisezentrum inmitten Menschengewühl; an Waggongtür von abfahrbereitem Ersatzzug gerüttelt, angeschrien worden; Zeugin eines Beinahe-Dramas geworden, als ein Junge in Ks Alter aus dem anrollenden Zug und seine Mutter (?) hinterher stolperte. Zugkontrolleur am Bahnsteig brüllt: „Seid ihr alle komplett wahnsinnig geworden?!? Was ist los mit Euch? Der Zug fährt!!!“ Ich schwanke davon. Nach insgesamt 3 Stunden im HH-Bhf zwischen Menschenmassen fahre ich endlich mit einem Zug nach B. Bei der Abfahrt in HH war ich glücklicherweise noch einer Junggesellengesellschaft mit grässlicher Musik entkommen und bei der Ankunft in B. einer polizeilichen Ermittlung entgangen. Die allerletzte Zugstrecke wurde durch eine Begegnung mit Ismael erhellt („Nennt mich Ismael.“- Moby Dick, er: „Nenn mich Isi.“), der sich neben mich setzte, ein Maiden-Shirt trug, diese aber gar nicht kannte, sondern nur das wilde Motiv feierte, von einer Klinik bei St. Peter Ording erzählte und dass er am nächsten Tag Geburtstag hätte. Die Erhellung wurde durch die innige Umarmung am Bahnsteig mit G. intensiviert und durch die kostbare, besondere Zeit mit ihr verpuffte der Albtraum.