Rubin

Zum Titel: Rubin, Produzent diverser Slayer- und Public Enemy-Alben etcetc., inspiriert mich.

Zum Foto: Fettfleck auf Ostergeschenk von T. (englischer Originaltitel - much better: The Creative Act. A Way of Being, 2023)

Aus Rubin (s.o., München 2023):

Wir sind nicht schöpferisch tätig, um materielle Dinge herzustellen oder zu verkaufen.
(ebd., S. 41)

Manchmal hilft eine starke Intention dabei, eine spezifische Antwort zu erhalten oder auf einem bestimmten Weg bestärkt zu werden. Manchmal dagegen findest du deinen Weg gerade dadurch, dass du dich komplett von deiner Intention löst.
(S. 48)

Der Zweck solcher Übungen besteht nicht unbedingt im Tun, wie auch das Ziel der Meditation nicht das Meditieren ist. Es geht darum, auch jenseits des Übens eine grundsätzlich andere Einstellung zu entwickeln. Wir bilden die Muskulatur unserer Psyche aus, damit sie sich besser und klarer einstimmen kann.
(S. 55)

Ein Leben als Künstlerin ist ein beständiges Üben.
Entweder du übst,
oder du lässt es ein.
Zu sagen, du seist nicht gut darin, hat keinen Sinn.
Ebenso wenig kann ein Mönch sagen:
„Ich bin nicht gut darin, Mönch zu sein.“
Entweder du lebst als Mönch, oder du lässt es sein.

Meist wird das fertige Erzeugnis für
das künstlerische Werk gehalten.
Doch das eigentlich künstlerische Werk
ist das Dasein als Künstlerin.
(S. 57)

Wir werden von unserer Umgebung beeinflusst, und jeder muss – auch abhängig von der konkreten Absicht – für sich selbst herausfinden, in welchem Umfeld er oder sie eine gute Verbindung herzustellen vermag.
(S. 77)
Störungen können auch von den inneren Stimmen herrühren. Denen im Kopf, die dir zuflüstern, du oder deine Ideen seien nicht gut genug, Kunst keine lohnenswerte Investition deiner Zeit…
(S. 78/79)

In uns allen lebt der Selbstzweifel. Und auch wenn wir ihn uns eher wegwünschen würden, ist er doch da, um uns zu dienen. (…)
Wir sind alle verschieden und unvollkommen, und gerade die Unvollkommenheit machen uns und unser Werk interessant. Wir schaffen Dinge, die widerspiegeln, wer wir sind, und wenn Unsicherheit ein Teil davon ist, dann wird unser Werk entsprechend ein größeres Maß an Wahrheit enthalten. (…)
Unser Werk steht stellvertretend für das Selbst. Es wäre verkehrt zu sagen: „Ich bin der Herausforderung nicht gewachsen:“ Es kann sein, dass du dein Handwerk verfeinern must, um deine Vision vollständig umzusetzen. Aber wenn du dem nicht gewachsen bist, wird niemand anders es tun können. Deine Stimme ist einzigartig.
Oft sind es die verletzlichsten Menschen, die sich für die Kunst entscheiden. (…)
Die Sensibilität, die ihnen ermöglicht, Kunst zu schaffen, bringt eine Veletzlichkeit mit sich, die sie empfänglich für Kritik macht. Trotzdem teilen viele ihre Arbeit weiterhin mit anderen und nehmen das Risiko von Kritik in Kauf. Es ist, als hätten sie keine andere Wahl. Sie sind durch und durch Künstler, die dank ihres Selbstausdrucks ganz werden.
(…) ist der Wunsch, die eigene Arbeit mit anderen zu teilen, vermutlich nicht so groß wie das Bedürfnis, sich zu schützen. Vielleicht ist Kunst nicht ihre Aufgabe. Ihre Veranlagung dient womöglich einem anderen Zweck. Dieser Weg ist nicht für jeden und jede geeignet. Widrigkeiten sind Teil des Prozesses.
Wir sind nicht verpflichtet, diesem Ruf zu folgen, bloß weil wir ein Talent oder eine bestimmte Fähigkeit besitzen. Wir sollten nicht vergessen, dass es ein Segen ist, etwas erschaffen zu dürfen. Es ist ein Privileg. Wir entscheiden uns dafür. Niemand zwingt uns, falls wir lieber doch davon absehen wollen.
(S. 81/ 82)

Selbstausdruck in der Welt und Kreativität sind ein und dasselbe. Vielleicht können wir gar nicht wissen, wer wir sind, wenn wir es nicht auf irgendeine Weise ausdrücken.
(S. 191)