„Alleinigkeit“

Zum Titel: Ausspruch von Arnulf Rainer, in: Uwe M. Schneede, Selbstbildnisse in der Moderne. Von Vincent van Gogh bis Marina Abramovic, München 2022, S. 156. Weihnachtsgeschenk für mich.

Zum Foto: Weihnachtsgeschenk für T. 
Wochen zuvor träumte ich, ohne das Heft bereits zu kennen, dass sich etwas in Form des Blobbels vom Körper meiner Mutter abgelöst hatte und mit dem "Rücken" zu uns in unserer Nähe hockte. Strange!!!

26.11., abends in der Küche. Ich stehe am Herd, lediglich eine kleine Lampe über mir leuchtet.
K: „Warum ist es hier so dunkel?“
F: „Weil hier Licht ist und ich deine Mutter bin.“
K: „Stimmt!“

12.12. morgens: F: „Das Frauchen ist allein zu Haus und macht alle Lichter aus!“

21.12., im Buchladen: F.:“Jetzt weiß ich gar nicht mehr, was ich hier wollte!“

29.12., AUR, K., J. und ich waren in der Stadt einkaufen. Am Auto angekommen sage ich: „Ich bin voll braindead.“, setze mich in den Wagen, will losfahren. K.: „Mama, der Kofferraum ist sperrangelweit offen!“

30.12., AUR, T. ist erst in der Nacht von einem Treffen mit alten Freunden in der Heide zurückgekehrt, ich schlief schon allein in des Bruders altem Zimmer, T. bei den Kindern, so wusst‘ ich noch nichts von seiner sicheren Rückkehr. Am frühen Morgen prüfe ich mit meinen Lippen behutsam seine Zahnbürste.

1.1.24: Neujahrstag. T. und ich sind „rübergeschlafen“, laufen gleich am frühen morgen durch den Wald, ich liebe die „Alleinigkeit“ (zu zweit).

4.1.: Ich möchte niemandem begegnen, tue es doch und bin befallen von den bad vibes meines Gegenübers. Kämpfe beinahe den ganzen Tag mit den Tränen. T.: „Es gibt immer eine Lücke!“

J. (noch 10) und ich sind allein zu Haus und streiten fürchterlich. Jeder zieht sich zurück. Ich drücke mir Gabelzinken in den Unterarm. Lang‘ ist’s her, dass ich soetwas tat, schlimmer wird es nicht, aber das es überhaupt dazu kam… J. ruft aus seinem Zimmer: „Komm‘ her!“ Ich halte ihn im Arm, weine. Er: „Lass‘ alles raus!“ Da lachen wir!

Am Abend bin ich sehr erschöpft, „halte“ mich, spiele unter enormer Anstrengung ein Gesellschaftsspiel mit K. Gehe früh zu Bett, träume einen mir bekannten Überforderungstraum von überundübervollem Dachboden. Einsturzgefahr.

5.1., Telefon klingelt wiederholt. Ich rufe: „Es regnet schon wieder!“

6.1., ich sage zu T.: „Ich glaube, ich rufe jetzt mal D. an.“ und bekomme einen Augenblick später eine Nachricht von ihr.

7.1., ich laufe an einem klaren, kalten Sonntagmorgen durch den stillen Wald, dem Sichelmond entgegen.