Aus dem Bleistiftgebiet

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MSC-Kurs-Vertiefung (Mindful Self-Compassion) am Freitag. Geschichte von den Stachelschweinen, die sich miteinander arrangieren müssen, um im Winter überleben zu können.
So schaffe auch ich es, mich zu arrangieren und mich in Selbstmitgefühl zu üben, indem ich z.B. im Zug zwei Mädchen nach einiger Zeit des Aushaltens freundlich bat, die Sounds ihrer Handyspiele auszuschalten und indem ich aufgrund eines eiessenden Gegenübers höflich das Abteil verließ.

Zug ruckelt, Winterlandschaft zieht im Morgenlicht vorüber. Menschen mit Aufträgen – gestern im Gewusel, heute im Stechschritt. Mein Auftrag…? Am Rande?

2 Tage Musikgöttin erfahren – Gesangsworkshop mit der großartigen J. aus B. Impro-Impressionen: Derrr Kuckuck rrruft, ewig, Erlkönig, keltisches Initiationsritual, Tritonus (1).

2 Nächte durchgeschlafen, 1x 9, 1x 10 Std. Kann mich nicht entsinnen, wann ich dies zuvor tat. Ohrstöpsel, um Baulärm am Samstag auszublenden, dafür Tinnitus eingeblendet. Links biiiiiiiep (2), rechts dröööööhn – auch eine Art Impro…

J. erlebte mich und meine Stimme bereits 2x zuvor. (Er)Kennt mich. Sie musste mich beim ersten Mal unterstützen, damit meine Stimme überhaupt rauskam. Ich weiß um ihren Klang, ihre unterschiedlichen Farben, ahne, was noch schlummert…

J. nennt mich „feinsinnig“. Bezeichnet es als Gabe und/oder Fluch, dass ich während einer Gesangsimprovisation all die Prozesse wahrnehme, die innerlich ablaufen. Benennt die Anstrengung. Wie recht sie hat…

Titel: Robert Walser.

1: Laut J. war Halbtongesang im Mittelalter verboten, da man(n!) den Teufel im Bunde wähnte.

2: Vgl. Zeichnung vom 25.11.