„Man kann sich das Leben auch unnötig schwer machen!“

Ich habe wegen Ts Huster-und Fieberei ein Ausweichquartier auf unserer Tatami bezogen. Mehrfach wachte ich in der Nacht wegen ungewohnter Raumgeräusche auf und malte mir aus, eine Ratte würde neben mir in der Küche umherhuschen. Grässlich.

Nicht, dass es schon genügen würde, die Kindergartenstrecke (stetes Auf und Ab durch den Wald; jeweils 2x mit J. im Burley) trotz Rückenschmerzen 4x am Tag zu joggen (Bewegung soll ja bekanntlich gut sein), frau(ke) muss bei garstigem Regenwetter auch noch ihr Vorhaben umsetzen, dem fieberkranken T. Ruhe zu gönnen und daher anstatt schnell mit dem Rad zu fahren, den Kleenen in den Burley zu packen und zu Fuß ca. 25 Minuten zum Einkaufen zu latschen – ausgestattet wie der letzte Depp mit blauer Regenhose, blauen Gummistiefeln, blauer, dicker Kapuzenjacke. Beim Leergutautomaten hat sie auch nix besseres zu tun, als den lodigen (Plattdeutsch, meint schweren) Jungen gefühlte 30x hoch- und runterzuheben, damit er die Flaschen einlegen kann. Stress im Inneren der Mutter in äußerer Ladensituation, als J. ausnahmsweise 1 € in einen Flummiautomaten stecken darf, nach dem Gekurbel aber nix ausgeworfen wird, die auffällig gekleidete Blaumann-Mutter daraufhin einen Kassierer informiert und alle Augenpaare von zwei langen Kassenschlangen auf ihr und ihrem Kind ruhen. Als eine freundliche Mitarbeiterin extra erneut Geld einwirft und J. nicht leer ausgeht, denkt die gestresste Mutter, dass die Kassenschlangen denken könnten: „Soso, so muss man so tun…!“ Im Halbdunkel nach Hause geschleppt, regenhosennassgeschwitzt, verausgabt, rückenverschmerzt, still unter einer Wolldecke geweint, Nachbarskind verschreckt, ungehalten über mich selbst und meine in mancherlei  Hinsicht nicht vorhandene Lernfähigkeit.