„Los, lebe jetzt!“

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Seit Mutters Rat und Is plötzlichem Tod, bin ich ernsthaft bemüht, zu leben. „Lebe jetzt! Genieße es! Schon Morgen könnte Dir der Himmel auf den Kopf fallen oder Du könntest Opfer eines IS-Attentates werden! Sei achtsam, sei bewusst! Habe (Selbst-) Mitgefühl! Entspann‘ Dich – Reeeelaaaax! Ruhig, Brauner! Just say NO! Carpe diem – Fange den Tag! Bleib‘ gelassen! Klappe Schätzchen!“ usw. und so fort…

Zur Zeichnung: Zu Mercutiohochzeiten habe ich wohl häufiger während eines Gesprächs mit Nachbarn (- diese machten mich zumindest darauf aufmerksam) mit dem Finger auf mein Gegenüber gezeigt. Dies geschah immer unbewusst im Mercutiomodus. Sollte wohl lustig gemeint sein und wurde auch so aufgefasst. Mir war der Hinweis darauf - in Form von nachgemachter Geste - jedoch äußerst unangenehm und ich spürte, dass ich "nicht in meiner Haut" war. Dieses Gefühl flammte auch gestern wieder im Gespräch mit einer Nachbarin auf, die ich gerne mag und mit der ich "bewusst locker" sprechen wollte. Gelang mir innerlich aber nicht ganz und ich beobachtete und belauschte mich von Außen. "Früher" war solch' eine Kommunikationssituation immer viel qualvoller. Jetzt war ich lediglich ein wenig verschwitzt. "Früher" war es eine Erlösung, wenn die mercutiobestimmte Begegnung ein Ende hatte. Gestern war ich erleichtert, konnte freier atmen.