Vorüber

Was gestern war, ist heut‘ vorüber. Das ist schon mal klar. Nur – warum war es überhaupt da? Koboldgleich kam es gestern Abend angeschlichen und fuhr – nein, nicht in mich (vorerst zumindest) -, sondern in J. hinein. Leider hatte er – und auch ich nicht – geahnt, was eine kleine Ärgerei auszulösen vermochte. Aus heiterem Himmel beschimpfte er mich, die ich, erschöpft vom Tagwerk, hustig angeschlagen, liebevoll die Insbettbringzeremonie beendet hatte. Ihm war entfallen, was er mich hatte fragen wollen, nur konnte ich dafür rein gar nichts. Ungehalten darüber, schob er mir trotzdem die Schuld in die Schuhe und beschloss, wach zu bleiben. Statt Ruhe zu bewahren und mich in reflektierter Gelassenheit zu üben, fuhr in mich der Derwisch. Ich stob von dannen, schimpfte und wütete, geriet schier außer mir, biss mir im Bad mehrmals in den Unterarm -, beobachtete mich von außen und dachte: „Was geschieht hier nur?“…

Wir brauchten eine Weile, bis wir uns beruhigt hatten. Zum Glück ist es uns gelungen.