… mein Vater …

Bild von F.K. (leicht beschnitten, leichte Abweichungen in der Farbigkeit), o.T., Acryl auf Leinwand, 2006

Am Freitag gegen Abend kam der Hund. Tags zuvor wunderte ich mich bereits über mein Gekränktsein mangels Bestätigung und die plötzliche Wendung, die mein Befinden nahm. Erkannte dies jedoch und hielt Weiteres fern. Hetzte am Morgen des 13.10. (1) hin und her und her und hin. Mutete mir drei Stunden mit zig Eltern und Kindern im Kindergarten zu – Erntesuppe, Gartentag, schreiende Kinder, Baustellenlärm: Ich ertrage alles, bin aber so überfordert, dass ich denke, ich höre Stimmen, als jemand meinen Namen ruft; muss mit den Tränen kämpfen, als mich eine Mutter, die meinen Blog kennt, liebevoll anspricht. Komme kaum mit dem Rad und J. nach Hause. Möchte mich nur noch ausruhen. Der Hund schleicht sich an… J. spürt sein Kommen und ist unausstehlich. Meine Sprache stottert, ich handle  ferngesteuert. Wie ein eingesperrtes Tier, das keinen Ausweg findet, fühle ich mich. Ich wünsche mir jemanden, der mich befreit. Habe Ritzfantasien. Wünsche, meine Kinder vor mir und dem Hund zu beschützen. Gehe zu spät zu Bett, schlafe schlecht. Am Tag darauf bin ich im Kontakt mit lieben Menschen leicht überdreht. Habe jedoch begonnen, mein Zetteldilemma konkret anzugehen… zwei große Säcke Altpapier sind schon weggeschafft.

Gestern Morgen schreit J. vor Zorn unvermittelt los. Ich erschrecke fürchterlich, flüchte und verstecke mich weinend unter Ks Schlafsack. Absurd! J. kommt und weint: „Das ist meine Schuld!“ Das will ich nicht! Halte ihn im Arm und tröste. Am Mittag wollen wir einen Ausflug machen. Zwei Nachbarskinder schreien mich aus Übermut an. Ich setze mich ferngesteuert ins Auto. Kneife mir massiv in die Hand. Schaffe es, inmitten von Menschen mit mir in der Sonne zu sein. Bin matt und wattegebauscht. Am Abend lese ich einen Brief meiner Freundin und bin sehr traurig mit ihr.

Zum Bild: Die Vorlage für das obige Bild war eine Collage aus Bildausschnitten von Bacon und Balthus, einer Fotografie meines Vaters und unserer Katze.

1: vgl. 23.10.16