freaky little woman

Zum Foto: Hummsifoto 2, scharf, 1.8, vgl.

Zum Titel: Zitat von T.

8.8.:
Sonntagssprachblüten meinerseits zur Erheiterung:

Ich bin mit Kopfwachen aufgeschmerzt.

Ich muss meine Brille aufessen.
(statt sie aufzusetzen)

Herzlichen Glückwunsch! statt Guten Appetit!

17.8.:
Ach könnte ich doch „Stress abschütteln wie ein nasser Hund“ (1). Oder Zustände aus mir rausstülpen. In Ermangelung beider Fähigkeiten war ich gestern seit dem Morgen „hinüber“ bis ich um halb acht zu Bett ging. Der gestrige Zustand war ganz klar als Erschöpfung zu bezeichnen und auch der am Mittag bis Abend zuvor und daher anders als der im Artikel Vollherzigkeit beschriebene.

Du gibst mehr Energie aus als Du hast., zitierte ich Schutzi-J. im besagten Artikel. Kaum geschrieben – tags zuvor (3.8.) noch so kraftlos vom vorherigen Befall, dass ich nicht einmal einen Geburtstagsgruß per Sms verfassen konnte -, auch eine Art der (überfordernden) Kommunikation -; mit brüchiger Stimme T. dankte, der sich, obwohl ich zuvor schroff gewesen war, nicht abwendete, sondern sich zu mir setzte – Es ist der Hund, der da kläfft; Depressive Menschen wollen die Aufmerksamkeit nicht auf sich ziehen, sie brauchen sie nur sehr dringend (2); beim Zubettbringen von J. beinahe einen hysterischen Anfall erlitt (J.: „Nicht mit dieser Stimme!“) – hörte ich bei offener Terrassentür eine Schreckensnachricht von W. und konnte sofort zu ihr eilen, um ihr beizustehen, was tags zuvor undenkbar gewesen wäre.

Tags darauf konnte ich K. seelischen Beistand leisten.

Einen Tag später durchströmte Freude so sehr mein Herz, „dass mir beinahe die Worte abhanden“ kamen (3).

Wieder einen Tag später war „geballte Dorfpower“ (4) angesagt: vom morgendlichen, stundenlangen, (zunächst) vergeblichen Einfangen eines entflohenen Gasthundes von S. & S., was mich und K. aufgrund der Verantwortung für das Tier ziemlich aufrieb, aber zum Glück gut ausging, über gemeinschaftliches Wiesenheuharken bis zu sysiphosgleichem Auffegen von abertausenden, winzigen, umherfliegenden Styroporkügelchen beim Müllplatz im Alleingang. All dies mit Kraft geschafft und belohnt von Pizzapicknick bei Gewitterregen unter’m Holzlagerdach. Glücklich war ich, dass ich’s, obwohl „leicht drüber“, genießen konnt‘. A.: „Komm‘, ich geb‘ dir ein bisschen T.energie!“ Hält inne, „Obwohl, ich weiß gar nicht, wie die geht…!“ Wir lachten.

Zwei Tage später ging’s weiter mit dem Geschufte für die Gemeinschaft im Alleingang und ich harkte in 1 1/2 Stunden eine komplette Wiese zu Heuhaufen zusammen bis mir die Haut vom Daumen schürfte.

Tags darauf weinte ich um R., an deren Urnenbeisetzung am frühen Morgen des 10.8. ich nicht teilnahm. Hatte Sorge, keine Kraft für meinen Kunstkurs zu haben, den ich zum ersten Mal wieder analog mit neuen SuS am nächsten Tag geben sollte. War aufgeregt und absolvierte ihn souverän, schaffte es danach jedoch nur mit Mühe mit dem Rad nach Hause. Wollte eigentlich mein Büchlein in einem Buchladen feilbieten, was ich wieder einmal vertagte.
Obwohl kraftlos, schaffte ich erneut ein paar Heuhaufen beiseite und tat dies auch tags darauf, an dem ein Klassenkamerad von J. bereits zum Mittagessen zu Besuch war, was fast nie vorkommt, weil ich nicht wie viele andere Mütter ticke…

Am Nachmittag des 10.8. fand nach Jahren ein Vertiefungs-MSC-Kurs (5) statt. Leicht angegriffen, ob R. und ob meiner Tochter, die verstört durch Szenen aus „Schindlers Liste“ aus der Schule zurückgekehrt war, aber zum Glück von T. getröstet wurde, fuhr ich mit dem Rad über Felder zum Kurs. Nicht mehr gewohnt, mit fünf fremden Menschen in einem Raum zu sein, kostete es mich unangemessen viel Energie. Nach der dritten Meditation, die mich weit weg katapultiert hatte, bekam ich einen Hustenfall, den ich krampfhaft zu unterdrücken versuchte. Nicht entspannt, sondern erschöpft radelte ich nach Hause.

Du gibst mehr Energie aus als Du hast.

In diesem Sinne schuftete ich am Freitag (6) drei Stunden am Stück: ich hatte die Ernte unseres Wildpflaumenbaumes aus Überforderung vernachlässigt und nun fielen die überreifen Früchte auf den Weg und in die Regenrinne, faulten vor sich hin und verströmten Gestank. Weggearbeitet. Am nächsten Tag weiter. T.: „Du bist ein Phänomen!“

Was sollten mir Heu, Kügelchen und Pflaumen sagen? Fülle, Kümmern, Überforderung…
Und/ oder auch: „Gieß ich oder gieß ich nicht?“…

Am vergangenen Wochenende bangte ich mit T. (Neben mir müssen alle stabil sein., 7) wegen eines langgeplanten Projektes, was kräftezehrend, abgespeckt, und am Ende doch den Umständen entsprechend positiv verlief.
Sonntag, 15.8., wachte ich mit Schwindel auf, joggte trotzdem eine halbe Stunde mit neuentdeckter Langsamkeit, flowmäßig, durch den Wald. Gab am Vormittag W. meine letzte positive Energie, um ihre negative zu vertreiben.
Eben noch in normalen Kommunikationszusammenhängen, „kippt es“ und ich muss fliehen (8).

Habe Sorge, nicht genügend Energie für den Rest meines Lebens zu haben.
Äußerte dies auch unlängst T. gegenüber: „Liebst du mich auch noch, wenn ich im Alter noch dünnhäutiger bin?“ „Aber ja!“
Später – beim Anblick meines mal wieder auf bizarre Art und Weise aufgeblasenen Bauches nach dem Abendessen: You are a freaky little woman and that’s why I love you! (9)

1: Aussage von A., die ich gestern morgen (16.8) zufällig beim Einkaufen traf und die mich, nach massivem Morgenstress zuvor im Auto Tränen unterdrückend und Reserven mobilisierend, liebevoll anleuchtete.

2: Aus: Matthew und Ainsley Johnstone, Mit dem schwarzen Hund leben, München 2009, keine Seitenzahlen. 

3:... nach einer Sms meiner Freundin S. aus HH.

4: Mailzitat von S. aus dem Dorf.

5: vgl. bündeln.

6: Aus einer Mail von mir an T.S.: "Bin momentan etwas angegriffen, sprich, nicht so belastbar.", Freitag, 13.8. 

7: Vgl. Artikel Vollherzigkeit.

8: Aus Welcome home, kid! , 16.8.16; siehe auch 16.8.21: 5 Jahre.

9: Vgl. auch eine Aussage meines Nachbarn H. (4.7.): "Ich hab' gedacht: Die is' sowieso 'n bisschen schräg!", nachdem er mich aus dem Auto fröhlich winkend mit speerangelweiter Heckklappe vom Parkplatz rauschen sah (vgl. auch) 
(Zweite Zeichnung eines Artikels vom 18.8.16, Was soll mir das sagen...?!)

Anmerkung 1: 

Seit 10 Monaten, 30.10.20, stehen folgende Notizen in meinem Entwurfordner (einiges habe ich meiner Ansicht nach bereits in einem Artikel untergebracht, nun räume ich auf und bringe alles in einer Fußnote unter, passt):

Warum mir oft erschöpft zumute ist (Blogrecherche "zumute", 6 Artikel)

aktuell: Zeitumstellung, Dauerstress Corona (nicht sicher in der Welt)

"bbbbbbekümmert mich" (Telefonat mit Ma, 29.10.)

Artikel Hempels (über die Kurve gekippt (?); Zusammenhang zwischen HS u Hund, vgl. F. P.)
Vortrag HSP (Nervensystem chronisch überreizt!)

seit V/C-Treffen wieder Schmerzen, krasses Nachschwirren aller Personen

Anmerkung 2:

Handschriftlich verfasste ich diesen Artikel am Montag, den 16.8., nachdem ich bereits am Morgen aufgrund erhöhten Stresses völlig zerrüttet gewesen war, der weinerlichen Erschöpfung vom Sonntag und der erneuten aber "etwas entgegensetzen" (?) wollte.
Am Dienstag, den 17.8. tippte ich ihn zum größten Teil ab, unterbrach meine Arbeit jedoch, um T. ins Atelier zu fahren ("Da ich gerade sowieso ständig zitiere: "Du gibst mehr Energie aus als Du hast.", muss ich auch dementsprechend handeln.").
Gestern, am Mittwoch, den 18.8. absolvierte ich blaulippig, aber erfolgreich meinen Kunstkurs, um am Nachmittag erneut von einem "little breakdown" ereilt zu werden. Was soll mir das sagen...?! Immer und immer wieder... Boring shit!!