Hundi-Ego-Scheiße

Zum Foto: Terrassenfund.

„… gleich könnte es gewittern…“ (1)

War dies einer der Gründe für meinen unleidlichen Zustand vorgestern? Dass die extreme Wetterfühligkeit mich von einem Zimmer ins andere weinen ließ? Ich mich mit K. stritt, T. am Abend kalt und abweisend empfing?

Oder war es mein verkanntes Schattenkünstlerinnendasein, das mir die banalen Hausfrauentätigkeiten unerträglich erscheinen ließ?
47, fuck! Über mein mir zugeschriebenes, aber nicht gefühltes und z.T. auch nicht sichtbares Alter räsonierte ich bereits vor der C.krise im Februar. Für die Gesellschaft schon zu alt…, nix vorzuweisen… (stimmt ja nicht…!) „Die Verkannten sind die besten!“, sprach ich später trotzig aus.

Oder vielleicht war der Grund auch nur folgende, bekannte Tatsache: Die Haut war seither noch dünner geworden… (2)?

Nach dem Abendessen löste sich der unerträgliche Zustand (auch Hunger könnte der Grund für diesen gewesen sein…) und ich weinte still in Ts Arm. K., 13, kam ins Zimmer und fragte: „Warum weinst du, Mama? Ist jemand gestorben?“ T. und ich gleichzeitig: „Nein!“ K.: „Doch, es ist jemand gestorben!“ Ich: „Nein, es ist nur Hundi-Ego-Scheiße!“

1: H. vom Biohof per Mail, 3.6.

2: aus "Unter offenem Himmel" von Katharina Geiser, Salzburg und Wien 2020, S. 172 (vgl. vorheriger Artikel).

3: "Hundi"= internes Synonym für den Schwarzen Hund, sprich: depressiven Zustand (in diesem Fall).