Vorher/ Nachher, 10.9.20.
Ich höre innerlich T: „Was wäre, wenn ein Wirbelsturm käme?
Interessant was für eine Geschichte sich daraus ergäbe…“ (1)
Ich sehe im Kopf eine Fotografie von Jeff Wall:
A Sudden Gust of Wind (after Hokusai), 1993 .
Ich recherchiere den Holzschnitt von Hokusai:
Ejiri in der Provinz Suruga (ca. 1832).
Ich lese wiederentdeckte Aufzeichnungen zum MSC-Kurs (2), Mai 2015:
Was möchte ich verändern bzw. welche Eigenschaft möchte ich loswerden?
Ich will kein Zettelmessie mehr sein!
Selbstkritische Stimme: Eigentlich hast Du es doch schon so lange vor, warum schreibst Du es schon wieder auf einen kleinen Zettel?
Bequemlichkeit? No: kontraproduktiv
masochistisch?!
Überforderung – daraus folgt: Aufschub
innere Kritikerin weiß, wie wichtig Klarheit für mich ist – dies will ich bewahren
positive Stimme:
Wie gut, dass Dinge wenigstens nicht mehr in Deinem Kopf!
Unglaublich, was Du alles wahrnimmst, bedenkst, bedeutsam findest!
Erst Chaos, dann Struktur; erst Fülle, dann Reduktion; kann dann Wesentliches von Unwesentlichem unterscheiden; mit Abstand
= Schatz – heben (oder auch nicht…)
Warhol – Schuhkartons
Ich suche innerhalb meines Blogs nach dem Stichwort Zettel und finde 32 Einträge, in denen Wörter wie Zettelei, Zettelchaos, Zettelkartonsausmistereiaktion, Aussortieren, Anhäufungen etc. vorkommen (3).
Ich erinnere mich an frühere, kleine Zettel, die ich lange zu Hause in AUR in einem Karton aufbewahrte (bis ich sie eines Tages gesammelt wegschmiss): Nachrichten aus der Schulzeit, die im Unterricht hin und hergingen und mich ab der 5. Klasse bis zum Abi oft ablenkten und mich im Nachhinein betrachtet hochgradig überforderten. Ich erkannte meine Grenzen nicht…
Ich erkenne heute, dass die durch die C.zeit zwangsläufig erfolgte Reduktion (statt zeitweise 5 unterschiedlicher Kurse in unterschiedlichen Gruppen und Einrichtungen darf ich z.Zt. nur einen geben beispielsweise) sehr heilsam für mich ist. Der Hund kam ja häufig aufgrund von Überforderung…
Überforderung hielt mich bisher davon ab, mich dauerhaft mit meiner Zettelei zu befassen, sie zu sichten, (aus)zu sortieren.
Jetzt gelingt es mir.
1: T. stellte mir diese Frage im Mai 2015, nachdem ich ihm meine obigen Aufzeichnungen aus dem MSC-Kurs vorgelesen hatte. 2: MSC = Mindful Self-Compassion; Achtsames Selbstmitgefühl, vgl. 7.6.16, 5.12.16. 3: z.B. 19.9.16, 13.10.16, 3.3.17, 23.5.17, 28.9.17, 4.2.19, 7.8.19.