„Arguments“

Zum Titel: Titel einer sehr bewegenden Dokumentation (F, 2018 von Olivier Zabat) auf arte über "Stimmenhörer".

Zum Foto: Handyfoto vom 6.3.

Sonntagmorgen, 17.11., J. (6 Jahre):

Es wäre so toll, wenn „Alle“ (Teddy) echt wäre und alle meine Figuren und die Staubkörner… und wenn alle sprechen könnten (1).

Ich hab von dir geträumt. Du warst irgendwie nicht echt, aber doch du. Ich hab dich gehört morgens und kam so in die Küche und du kamst so aus der Schublade mit den Mülleimern geschnellt und dann kamen voll viele Papierknödel so rausgeflogen aus dem Papiermüll und ich hab mich voll erschrocken und hatte Tränen, aber du sagtest voll fröhlich: „Ich muss ´n Zettel schreiben.“

Dein Kopf war so in dem Papiermülleimer, die Mitte in den Mittleren, die Füße in dem ekligen Kaugummimülleimer (2).

Zum Foto: "Kuscheldecke" meines Sohnes, von oben betrachtet, Weißabgleich verändert, nun muppetmäßig anmutend.

1:Vgl. Thematik des "Stimmenhörens" der oben genannten Dokumentation. Der Dokumentarfilm zeigt "Wahnsinn" als Bewusstsein über Wirklichkeit, Zitat auf arte (vgl. auch Liedzeile, letzter Artikel: "...und ich kann den Wahnsinn verstehen" - in mehrfacher Hinsicht...).
Tilman und ich unterhielten uns im Anschluss über die Doku, kamen von Foucault über Meditation etc. (!) auf meine eigene, sehr beängstigende Erfahrung einer (scheinbar) eingebildeten (Tautologie!) Stimme in meinem Kopf in der Zeit nach der Klinik (2015), in der ich noch nicht in der Lage war, über mein tägliches Erleben zu schreiben und zu zeichnen. 
Ich dachte eines Abends draußen vor der Tür, in meinem Kopf würde eine Stimme meinen Namen flüstern, mehrmals hintereinander: "Frauke... Frauke...". Ich war "dem Wahnsinn nah". 
Als sich die eingebildete Stimme als die des Nachbarsjungen zu erkennen gab, der sich versteckt, seine Stimme verstellt und sich nur einen Scherz erlaubt hatte, schrie ich vor Schreck "wie eine Verrückte", im selben Moment erschüttert von meiner Reaktion (am nächsten Tag erklärte ich mich der Mutter des Jungen). "Wie von Sinnen" raste ich mit meinem Rad durch den Wald davon. Ich nahm zu der Zeit an einer tanztherapeutischen Gruppe in der Stadt teil und musste pünktlich erscheinen. Als ich auf halber Strecke "vom Wege abkam", bohrte sich ein langer Nagel in meinen Reifen. Platt. Ich rannte und schob. "Der Weg war weit". "Außer Atem" (in mehrfacher Hinsicht) kam ich in der Gruppe an und "stand neben mir".

Wieder ist es mir nicht wirklich möglich, für mich schwer Erlebtes in Worte zu fassen. Ich tat es zwar, doch erscheint es mir oft nicht stimmig... Dilemma.

2: Wie "sehend" mein Sohn im Traum doch ist, erkennt er Aspekte, Anteile seiner Mutter doch genau: Zettel und Zitate anhäufend, zerfasert...
Zum Glück konnte ich über die genialen Traumbilder gemeinsam mit J. und T. lachen.