Altes Plakat meines Vaters aus den 70ern, Kursbuch. Statt es ehrfurchtsvoll zu bewahren, habe ich es unscharf ;-/ abfotografiert und hier archiviert.
Diese Liedzeile von Pink Floyd kam mir gestern in den Sinn, nachdem ich – wie heute – eine „Marternacht“ hinter mir hatte. „Haaaallooooo, kann mir mal jemand sagen, was richtig für mich ist?“
Nur ich selbst kann es mir sagen!
„Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ (1)! Gedankenschleifen zermürben. Das taten sie gestern Nacht und ich bin gerädert, stehe leicht neben mir. Dabei will ich soviel schreiben, ordnen und zu Ende bringen. Das Wichtigste sei gesagt: mein 333ter Blogartikel ist der letzte seiner Art, das, was jetzt folgt, ist sozusagen der Epilog, die Nachrede. Auch wenn sich diese womöglich etwas hinzieht. Es kommt mir vor, als müsse ich das Ende einer Doktorarbeit schreiben, in der noch soviel komprimiert untergebracht werden muss. Die Aussicht auf die Ausstellung und die Zahl 333 ist jedenfalls ein „runder“ Abschluss. Die Schleifen meines täglichen Erlebens wiederholen sich (leider noch -, wenn auch different) und ich bin es leid, es immer wieder zu erkennen und es zu thematisieren. Ich habe das Gefühl, dass das Leben an mir vorbeirauscht. „Wenn sie mit etwas kämpfen, ist es keine Schande, um Hilfe zu bitten. Eine echte Schande ist bloß eins: Das Leben zu verpassen.“ (2) So ging es mir vor 1 Woche: ich arbeitete hochkonzentriert am 333ten Artikel, um mich herum Zettel-, Karton-, „Altlasten“-Chaos und J. mit seinem Freund, die „rücksichtsvoll um mich herumwuselten“ -, bis ich sie bat, nach unten in Js Zimmer zu gehen, was sie brav befolgten, – bis ich J. vom Klo aus rufen hörte: „Mir ist schlecht!“ und er kotzte (in die Schüssel, die ich geistesgegenwärtig hinhielt). Während der krankheitsbedingten, gestörten Nachtruhe drehten sich die Gedankenschleifen: Ausstellung ja oder nein? Hin und her. Am nächsten Tag sah ich nach meinem Kunstkurs im Bioladen Bilder einer „Ausdrucksmalerin“ und dachte: „Jetzt erst recht!“ Samstag: Sorgen… Sonntag: Stress… – und zwar so massiv, dass ich mich wieder biss…, wie eine Marionette im Kreise der Familie appetitlos an einem surreal wirkenden Abendbrotstisch saß, erst wieder nach und nach zu mir kam, nachdem ich mich nach oben zurückgezogen, ans offene Fenster gestellt und in der Dunkelheit zwei leuchtende Martinilaternen erblickte. In der Nacht kotzte ich mehrfach. Die zwei Tage danach verbrachte ich elend, schlafend und grübelnd im Bett. Meine ersten Worte gestern morgen zu T. waren: „Außer Dir und den Kindern läuft mein Leben irgendwie falsch!“ (Grammatikalisch der Hit, soll heißen: „Außer dem großen Glück, dass mir durch dich und die Kinder zuteil wird, usw.“). T.: „Schade!“ (aufrichtig) „Ich denke gerade, dass ich meinen Weg gefunden habe!“
Schade, denke ich nach weiteren Gedankenschleifen am Tag, dass ich nicht Sufistin oder Anthroposophin bin, dann hätte mein Leben eine klare Linie… haha… Nur gehöre ich beiden Glaubensrichtungen nicht an. Die Anthroposophen betreiben Biographiearbeit, empfohlen ab dem 35. Lebensjahr. Die Sufisten suchen durch Meditation den rechten Weg. Ich suche den meinen auf meine Weise…
Aufrichtigkeit ist der Weg! (3)
Der gestrige Artikel ist sehr aufrichtig. Aber dazu stehe ich (nachdem ich des nachts stundenlang wach lag und im Kopf seitenlange, sich wiederholende Erläuterungen, Ergänzungen, Erweiterungen vorgenommen habe…)!
Anm.: Nachdem ich diesen Artikel beendet hatte und ihn abspeichern wollte, lieferte mir das Programm nur noch eine Anfangsversion – alle Mühe dahin… Übernächtigt und verzweifelt stotternd, bat ich T. um Hilfe. Ich fand mich bereits mit dem Vergeblichen ab, nahm es als Zeichen hin, als „Master T.“ alles wieder hervorzauberte (siehe obiges Bild; siehe Zitat Nr.2).
1: Jugendbuch von John Green, München 2017. 2: aus: Johnstone, "Resilienz", München 2015. 3: Lars Eidinger, Schauspieler: "Ich bin Künstler geworden, weil ich an die Menschlichkeit glaube und weil ich aufrichtig sein will." ("... sonst brennen die Kinos!", in DIE ZEIT, 12.10.17, S.43).