Das, was durchscheint, durch das, was scheint

Zur Zeichnung: Skizzen von 2015

MutMachBuch für alle, denen man nichts anmerkt 
(Alice Miller: "Du sollst nichts merken")

(Erste Version: MutMachBuch für alle, die nicht richtig ticken
Zweite Version:..., die anders ticken)

Gestern (15.11.) erinnerte ich mich nach der Vollendung meines 333ten Artikels (!) an Skizzen eines Buches im Pixieformat, das ich nach meinem Klinikaufenthalt 2014/15 angefertigt hatte. Intuitiv, in einem Rutsch hingekrakelt, unvollständig, Schweres neben weniger Schwerem, Vorläufer für meinen Blog…

Andere Aufzeichnungen zu meiner „Selbstanalyse“ fielen mir beim Aussortieren in die Hände (wahrscheinlich vor dem Klinikaufenthalt angefertigt). Sie sind geordneter angelegt, aber inhaltlich und zeitlich durcheinander. Skizzen ähneln sich z.T., bzw. tauchen an anderer Stelle wieder auf.

All dies sind Fragmente, mehr oder weniger verständlich, da unvollständig. Hier Ausschnitte aus beiden Entwürfen:

„Das bin ich.

Ich schreibe für mich und für euch etwas über mein Er – Leben auf, weil es mir und euch weiterhelfen soll, das Leben zu er – kennen.

How to handle me. Gebrauchsanweisung für typgerechten Umgang. /Ratgeber. Es gibt zig Ratgeber für Tiere/ zum Umgang mit Tieren, warum also auch nicht für Menschen? (Mannigfaltigkeit versus Normvariante (?!) eines Menschen)

Plüschi: hochsensibel (Anm.: unsere verstorbene Katze Paulinchen)

Hinweise zur Handhabung: Alle Offenbarungen sollen zum Verständnis meiner und der eigenen Person beitragen und zu etwas nütze sein – das Leben in seiner Vielfalt zu verstehen und es zu nutzen, um sich zu ent – falten! (Suche nach Bestätigung/ Anerkennung der eigenen (Selbst)Wahrnehmung)

Das Aussehen meiner Person wird sich ähneln, aber nie gleich sein – Unvermögen oder Ausdruck meiner Mannigfaltigkeit…?! 

Deleuze – ein französischer Philosoph sagt: „Sei mannigfaltig!“

„Es war einmal ein Mädchen, das lebte in Aurich. Dessen Mutter war oft traurig, das Mädchen jedoch froh und heiter und so machte es munter immer weiter…“ (nach Marie Marks „Es war einmal ein Mädchen“).

Folge 1: Burnout 2004, Folge 2: 7 Wochen Klinik 2014/15 (statt angesetzten 8 früher zurück zu Mann und Kindern); Diagnose: rezidivierende, depressive Erkrankung aufgrund umfassender Traumafolgestörung; Persönlichkeitsanteile: unsicher, abhängig, histrionisch, Borderlineanteile.

Werde 42, 42 ist die Antwort auf alles. Mein Vater beging mit 42 Selbstmord, ich will mein Leben leben! Habe 2 großartige Kinder, 1 großartigen Mann, kein Auto, kein TV, esse kein Fleisch (bin vegan)… Habe viele Gaben: Großes Herz, so sagt man…

Aber: 

Mein Leben mit dem schwarzen Hund/ Der Greif/ Zombi; Gewichte

6 Wochen zu früh geboren aufgrund widriger Umstände.

Umgeben von Schwermut, gehalten von Liebe. 

Mein Vater war manisch-depressiv (heute: bipolar, nur mit Lithium zu behandeln) und nahm sich das Leben als ich 1 Jahr alt war. Trauer. Vorsprachlich. Breit aus die Flügel beide… Getragen von vielen Händen, aber umhüllt von der unausgesprochenen Trauer meiner Mutter.

Das parentifizierte Kind:

Als ich 4 Jahre alt war,…

Als ich 5 1/2 Jahre alt war, bekam mein großer Bruder Diabetes. 2 x unterzuckerte er so schwer, dass er fast starb. Angst. Überforderung.

Das überforderte Kind, (die überforderte Erwachsene…)

Immer fröhlich, lustig, eifrig…

Aber: biss dem Bruder ein Loch in den Rücken.

War oft krank: Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen, Blasen- und Nierenentzündung, brauchte viel Schlaf.

„Inszenierte mich“; überspielte innerliches Erleben: MERCUTIO

14: Nöstlinger: „Das Nasenmädchen“; Scham, verstecken

Alte, überwundene „Phase“: Nasenphase von 14-25).

Stalking und Selbstmordversuch meines Freundes (…)

Altes, überwundenes Muster: Fress/Kotz – „Bei-mir-sein“ in absurder Weise (von 17-24)

Altes, überwundenes Muster: Nicht „nein“ sagen können! Just say „Nooo!“ (Song einer niederländischen Frauenpunkband)

Stehaufmännchen, Aggroausfälle, Ritzerei, „Das hat man dir gar nicht angemerkt!“… „Das hätte ich ihnen gar nicht zugetraut!“… „Es gibt Schlimmeres!“… Verkannt, nicht erkannt, S-Bahn-Lächeln, Ohren zu – Schule, Prügelei „…, oder?“

Offen/ Dicht, Aggro

Ich – ich bin!

Hilde Domin „Ich setze meinen Fuß in die Luft und sie trägt…“

Ende der Aufzeichnungen.

Bin nun erschöpft von der „Einwebung“ der Fragmente und denke, die Sichtung des Ganzen überfordert, statt dass sich ein Lesefluss ergibt.

Anm.: Habe diesen Artikel am 16.11. bereits in anderer Form 30 Min. online gestellt, dann wieder zurückgezogen, nachdem ich stundenlang daran gearbeitet hatte und vollkommen erschöpft war. Zweifel und Kranksein und Gedankenschleifen bestimmten die letzten Tage. Nun habe ich den Artikel erneut länger bearbeitet, neu strukturiert… und bin mir immer noch nicht sicher…

Zum Titel: eigentlich: "Das, was durchscheint, durch das, was erscheint. Sufismus erleben." von Pir Vilayat Inayat Khan

Stichworte zu den Aufzeichnungen von 2014/15:

Deleuze/ Guattari. Manifest zu Beginn.

"Zartbesaitet" = Inspiration. "Persepolis".

Lesen: "Das Drama des begabten Kindes". Alice Miller; Shakespeare "Romeo und Julia" - Mercutio!!!

Sehen: "Der Wald vor lauter Bäumen"