„Wenn man das Frauchen ist…“

Zum Bild: Stromkasten bemalt von S., Für Katharina, per Mail am 22.11. geschickt: "(Oza) hat jetzt eine Nachbarin bekommen, erkennst du sie?"
Vgl. "Um-zu".

Zum Titel: Ich zu T., am 7.12., der daraufhin: "Aaah ja, 'wenn man (1) das Frauchen (2) ist', soso..." (2: Frauke bedeutet Kleine Frau, also auch Frauchen genannt). 
1: K. (13) besteht auf die gendermäßig korrekte Bezeichnung mensch).

„Wenn man das Frauchen ist…“ fragt es sich, warum es gestern morgen auf dem Rad zum Job grundlos angeschrien wurde: ein Auto fuhr mit offenem Fenster an ihr vorbei und eine junge Frau stieß im selben Moment einen markerschütternden Schrei in ihre Richtung aus. Das Frauchen war wie gelähmt vor Schreck, schaffte es noch, den behandschuhten Mittelfinger zu zeigen und fuhr leise fluchend weiter, erschüttert von der Schlechtigkeit der Welt.

„(…) …“, fragt es sich, ob it’s getting worse? Ob es angesichts der immensen Erschöpfung, die es im Anschluss an ihren einzigen Job jedes Mal befällt, seit der coronabedingten Reduktion von Außenkontakten ihrer Dünnhäutigkeit noch mehr bewusst oder diese wegen der allgemeinen Instabilität zur ohnehin bereits bestehenden eigenen noch durchlässiger wurde?

I recall when I was small
How I spent my days alone
The busy world was not for me
So I went and found my own
I would climb the gardenwall
With a candle in my hand…
(1)

„(…) …“, fragt es sich, warum die Ergebnisse eines allgemeinen Blutchecks so gut ausgefallen sind,  ihre psychische Konstitution aber oft so desolat, leider nicht körperlich erklärbar ist.

1: Aus: The caves of altamira, Steely Dan.