„… und hätte die Liebe nicht…“

Zum Titel: Aus dem Hohelied der Liebe, vgl. Artikel Ernte vom 4.10.17. Der Artikel von vor 4 Jahren ist immer mal wieder aktuell (wie so viele...).

Zum Bild: Sonja Ziemann von Renate Wolter, geb. am 14.10.1940, gest. am 8.7.2021. Sie fehlt.

10.10.21: Ich, K. und J. gehen an der Musik-und Kunstschule in AUR vorbei. Ich: „Wäre ich statt zur Musikschule zur Kunstschule gegangen, gäbe es Euch nicht. Dann wäre mein Weg anders verlaufen und ich hätte euren Vater nicht kennengelernt.
Doch dann wäre mir das Herz im Leib verdorrt…“

Alles, was meine künstlerische Laufbahn betraf, lief verquer, wies mir jedoch letztendlich den Weg zu T.
Verrückt…
1. Ich als Kind zur Mutter: „Malen kann ich ja, da muss ich nicht zur Kunstschule.“ (Welch Verirrung von Mutter und Tochter, die nicht sahen, dass ich gerade deshalb die Schule hätte besuchen sollen…, dass Talent gefördert werden muss…).
2. Als ich in der Oberstufe meine Leistungskurse wählen sollte, verbot eine just erlassene Verordnung die Kombination von Kunst und Deutsch.
3. Die irrige Annahme von Mutter und Tochter, der Weg ins Lehramt wäre der wahre, brachte mich nach LG, wo T. Kulturwissenschaften studierte…

Wäre ich den „Weg des Künstlers“ gegangen, wäre ich meinem Liebsten nicht begegnet, gäbe es unsere kostbarsten Kinder nicht, hätte ich viele wertvolle Menschen nicht kennengelernt, würde ich nicht in diesem meinem Zuhause wohnen…

Und doch baumelt zum zweiten Mal eine Teebeutelweisheit an meinem Becher: Die Welt braucht Deine einzigartigen Gaben, entfalte sie.

Anm.: vgl. auch Artikel vom 20.12.17: Spinoza sagt: "Weine nicht; werde nicht ungehalten. Verstehe."