Zum Foto: Schattenmännlein, morgens, 1.3. Ohne Schatten, kein Licht (Dualitätsgespräch mit K.(15), 7.3). Und ohne Schubkarre kein Arbeiten im vorgesehenen Sinne möglich.
15.9.: Gestern hatte ich auf halber Strecke mit dem Rad zu meinem Kunstkurs einen Schwächeanfall. Angebahnt, Apfel gegessen, nix geholfen. Gummibeine, zitterig, nassgeschwitzt, angehalten, ging nix mehr. Angerufen, abgesagt, gestottert. Rad geschoben, langsam wie ’ne alte Frau. Gegen Tränen angekämpft. Banane und Cola gekauft, zombimechanisch. Cola und Banane halfen nicht, nach Hause geschlichen. Essen aufgewärmt, gegessen, hingelegt, geschlafen. Den ganzen Tag wie ausgeknockt, tief erschöpft, verzagt. Rückzug in Js Zimmer, während seiner Abwesenheit, matt an sein gruseliges Huggy-Wuggy-Kuscheltier gelehnt (1).
Um acht ins Bett, 10 Stunden geschlafen, besser nun.
Am Abend zuvor war ich bereits „ganz weit hin“ (gängige Formulierung meiner alten Mutter für Erschöpfungs- und ähnliche Zustände). Hatte am Elternabend an der neuen Schule meiner Tochter teilgenommen und mich zunächst trotz des Abendtermins gut gehalten. Auf dem Nachhauseweg mit dem Rad überkam mich ein altbekanntes, umfassendes Verlorenheitsgefühl (2), das ich kaum aushalten konnte. Wusste zu Hause nicht, wohin mit mir, atmete schwer. Ging zu Bett, mein Rücken brannte, konnte nicht einschlafen, dumpfes Gefühl ging nicht weg.
Dieses „Weit-hin-Sein“ war wohl der Ausschlag für meinen Ausfall am nächsten Tag.
Zurück bleibt ein blödes Gefühl, dass ich es nicht geschafft habe, meinen Kurs zu absolvieren (3).
Und eine Erschütterung, dass das Erleben „so tief“ war.
16.9.: „Ohne Schatten, kein Licht“ (siehe Bildunterschrift oben): Heute morgen lächelte mich ein Handwerker, der mir beinahe vor’s Rad lief, so herzerwärmend an, dass ich davon immer noch ganz beseelt bin. Mein Herz war bereits seit gestern Abend von Ks. so positivem Bericht über ihren jetzigen Seinzustand in der neuen Schule und überhaupt angewärmt und mit Licht erfüllt.
1: Amüsanter Einschub erfolgte erst 1 Woche später (22.9.). 2: vgl. u.a. Artikel vom 4.10.17 Ernte. 3: Anm. vom 22.9.: Eine Woche nach meinem "Ausfall" erfuhr ich: Meine Kunstschüler der DAZ-Klasse waren am Kuschausfall-Tag gar nicht in der Schule gewesen, weil auch ihr Lehrer krank darniederlag; ebenso K.S., dem ich auf's Band gefaselt hatte. Sowas.