„Was wirklich zählt“

Oza-Aufkleber

Der Titel und die folgenden Zitate stammen aus einer Zeit-Rezension von I. Mangold (08/2017) über Richard Fords Buch: Zwischen ihnen (Berlin 2017), ein Doppelportrait seiner Eltern: „Die höchste Form der Meisterschaft ist die Beiläufigkeit. (…) Sie will ja nichts beweisen, nichts vorführen. (…) Manchmal wiederholt Ford Sachen aus dem einen Kapitel im anderen, aber das schert ihn nicht – als wäre das Ausmerzen von Wiederholungen eine philiströse Lektoren-Pedantarie. Interessanterweise ist der Effekt dieser Beiläufigkeit: Emotionalität. Wo nichts geziert ist, ist alles berührend. (…) Die sokratische Einsicht in das eigene Nicht-Wissen ist die geheime Poetologie dieses Buches, das sich keiner Selbsttäuschung hingibt, weil es nicht alles erklären kann. (…) Wir wissen von denen, die uns am nächsten sind, viel weniger als wir meinen. (…)

Aber ich kann doch sagen, dass ich als sein Sohn heute weiß, das Leben ist kurz und teilweise unzulänglich, und um es überhaupt annehmbar zu machen, müssen manche Dinge grundsätzlich vermieden, für andere muss Ersatz gefunden werden. Fast das Einzige, was nicht vergeht, ist die Liebe.