Flattertag

16.4.20. Fund im Kindermülleimer: getrocknete Bananenschale, fühlt sich an wie samtener Stoff, riecht nach Blatt, ist fest, skulpturartig.

Heute ist ein flattriger Tag.
Ich stresse mich am Morgen selbst.
Laufe los, nachdem ich wegen „Ich hab Zerrung!“ auf mein Mountainbike umgestiegen und eine Woche täglich durch den Wald über Stock und Stein gerast war. „Ich wünsche dir berührende Begegnungen mit Tieren“, hatte mir J. (7 J.) eines Morgens hinterhergerufen. Die hatte ich: Raubvögel, Wildganselternpaare mit Küken, Hasen, ein schimpfendes Eichhörnchen. Blick auf stillen Waldsee im Morgenlicht.

Laufen geht nicht gut.
Zu Hause stresst J.
Rückzug, weine still.
K. (12 J.) geht mit mir ihre Schulaufgaben durch. Bekannte Kurzgeschichte von Wolfgang Borchert „Nachts schlafen die Ratten doch“. Ich weine um den kleinen Bruder unter den Trümmern.

Hausfrauentätigkeiten geben Struktur.

Nachmittags Streit mit J. Rückzug, Tränen unterdrücken. Matt.

Sonne wärmt.