Ich und Mercutio

Foto von T.K., 02.02.2020, Livehörspiel zu Romeo und Julia, Fl.

Nach einem Telefonat mit meinem Bruder (vgl. Artikel vom 9.1.), in dem es u.a. um die Figur des Mercutio ging, änderte ich meine Anmerkung zu dieser auf der Startseite meines Blogs. Es war Mercutios Sterbeszene aus Zeffirellis Film, die mich im Alter von 12/13 Jahren (?) erschütterte, nicht die aus Shakespeares literarischer Vorlage.

Ich sah Romeo und Julia mehrfach mit meiner ältesten Freundin M., war in beide Hauptdarsteller verliebt -, sowohl in den männlichen, wie auch in die weibliche (1). Die Szene und die damit verbundene Erkenntnis, wie sehr ich Mercutios Erleben nachvollziehen konnte, traf mich damals wie ein Schlag! Ich weiß noch, wie mich die Erschütterung körperlich durchfuhr, und wie schwer es mir fiel, mir nichts anmerken zu lassen. Genau darum ging es ja: mir nichts anmerken zu lassen!!

Ich erinnere mich an mehrere, auch frühe Szenen in meinem Leben, in denen ich mir der Anstrengung, die es mich kostete, nach außen lustig und fröhlich zu sein, bewusst wurde.

Doch dazu ein anderes Mal oder auch nicht…

1: Die gendermäßig korrekte Bezeichnung stört hier den Lesefluss. Man/frau(ke) kann`s auch übertreiben.

Für M., Anmerkung:
Die Erschütterung meiner innerlich erlebten Nähe zu Mercutio war zu groß, als dass ich sie hätte mitteilen können. Zudem fühlte ich mich generell -, auch vertrauten Menschen gegenüber-, oft nicht sicher.