16.10.20. Die Fotosession mit dem Käfer auf meinem Schreibtisch war umfangreich und kein leichtes Unterfangen (siehe drei Artikel zuvor).
Auf meine künstlerische Laufbahn bezogen (passender: meine künstlerische Wegsuche), war ich in meinem Leben oft zur falschen Zeit am richtigen Ort (zwei gescheiterte Bewerbungen an Kunsthochschulen in Lebenslagen, die ungeeignet waren: After Burnout, Geburt des ersten Kindes). Ich möchte dies nicht mehr bedauern, sondern lediglich feststellen.
Aber vielleicht stimmt es auch nicht, vielleicht ist das Scheitern dem Umstand geschuldet, dass ich nicht in der Lage bin, mit mehreren Leuten künstlerisch zu arbeiten, unter Druck, künstlerisch zu arbeiten, in Konkurrenz künstlerisch zu arbeiten, mich zu präsentieren (vgl. Spinoza sagt…, Störungen, 3x Schlaf).
Was mein Büchlein betrifft und seine Verbreitung an richtiger Stelle, ist auch hier der Wurm drin. Im Mai sandte ich es unaufgefordert an den Mabuse-Verlag, einen medizinischen Verlag, der auch Kinderfachbücher veröffentlicht. Nach einer sehr netten Korrespondenz auf unterschiedlichen Wegen, mit unterschiedlichen Ansprechpartnerinnen in monatelangen Abständen -, zu der jedes Mal eine gehörige Portion Mut meinerseits gehörte -, erhielt ich nun Anfang Oktober eine endgültige Absage. Ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass Hochsensibilität ja auch keine Krankheit ist und daher nicht ins Programm passt. Je nun.
Wie oft schon trug ich Exemplare des Büchleins auf meinen seltenen Radfahrten in die Stadt bei mir, um sie in Buchhandlungen feilzubieten und dann doch unverrichteter Dinge zurückzukehren. Die Male, an denen ich mich traute, verhalfen mir auch nicht zum Erfolg: in zwei Läden wurde noch kein Exemplar verkauft, in einer Buchhandlung ist es abhanden gekommen, was zerknirscht bedauert und erstattet wurde, in einem Biohofladen liegt eines zur Ansicht seit Sommer und ich war seitdem nicht mehr dort, T. pries es im März bei Facebook an, prompt wurden 5 bestellt und dann nie wieder, unser Freund R., ein Psychotherapeut warb in seiner Branche ebenfalls für`s Büchlein – bisher ohne Erfolg. Je nun.
Viele Möglichkeiten gilt es noch auszuschöpfen, was für mich allerdings erschöpfend ist, da es mit der Anbiederung meiner Person einhergehen muss. Herrje.
Anm.: Checke nach Abschluss des Artikels, wie oft ich bisher "Je nun" und "Herrje" innerhalb meines Blogs schrieb: 153 und 19 Mal, gab die Recherche an, die nach Überprüfung allerdings nicht ganz korrekt war - zum Glück.