„Emotional people on the RISE“

Zum Titel: T.S. per Mail, 14.1.22 (s. Text).

Zum Foto: 4.1.22.

„I like that you wear your emotions on your sleeve… emotional and expressive… It’s lovely!! Emotional people on the RISE let’s take over :D!“ (1).

Wenn Menschen freundlich zu mir sind, muss ich oft beinahe weinen -, auch wenn sie unfreundlich zu mir sind, z.B. Spaziergänger, denen ich beim Laufen begegne und die mich freundlich grüßen oder eben nicht (vgl. Artikel vom 6.5.20). Freundliche Menschen am Telefon, liebe Worte in Mails (s.o.)…

„Wenn alles vorbei ist, brauche ich erstmal ein Schweigeretreat.“ (Ich zu T. am 28.3.20). Leider ist die C.krise noch nicht vorbei und ich bin – wer nicht – erschöpft davon und sowieso. So war ich die erste Zeit des neuen Jahres  ein wenig aus der Fuge (obwohl ich seit Weihnachten wieder täglich auf der Spur bin, sprich 30-50 Minuten laufe. Gut das  – im letzten Jahr lief ich gefühlt nur 4x – „wegen Rücken“). Eine entsetzlich schmerzhafte Entzündung an der Zunge zog sich über die Weihnachtstage 2 Wochen hin und wurde von einer neuen im Mundraum abgelöst. Zuviel Kommunikation per Mail u.ä. erschöpfte mich maßlos, fühle ich mich dann ständig auf zehrende Weise mit den angeschriebenen Menschen verbunden, grüble, bis ich Antwort erhalte. Drei altbekannte Überforderungsträume von kaum zu tragendem Gepäck, verlorenem Schuh, Verirrung, übervollen Großküchen mit überquillenden, gammeligen Essensresten, mit Papierbergen und -gebilden vollgestopfte WG-Zimmer bis hin zu lange nicht mehr aufgetauchten „Einschlafvisionen“ fratzenhafter Gestalten in überschneller Abfolge (10.1.) „beschwerten“ einige meiner Nächte.

Die Hoffnung auf zwei Tage Alleinsein löste sich, kaum gehegt, flugs wieder auf. Den Hund, der sich meiner aufgrund des Widerstandes, den ich ob der verlorenen Stille daraufhin hegte, meiner massiv bemächtigen wollte, vertrieb ich mit einer Zeichnung, der Erkenntnis, dass „Widerstand zwecklos!“ (2) sei und der Liebe zu meiner Tochter -, mit dieser vorallem.

1: Aus einer Mail von T.S., 14.1.

2: Buch, das ich längst gelesen haben will. Es "zeigt einen Weg, wie wir mit Widrigkeiten besser zurechtkommen, den Kampf gegen uns selbst beenden und ein zufriedenes Leben führen können" (Buchrücken). Autor: Andreas Knuf, München 2018.