Innenschau

Wir glauben Erfahrungen zu machen, aber die Erfahrungen machen uns. (1)

Sitzung bei N. („Somatic Experiencing“). Wir sprechen über meinen Blog; meinen ersten Schritt, mein „Mich-Zeigen“, meine Freude, meinen Flow, meinen Stolz, meine Zweifel, meinen Zensor. Den „Kick“, wenn ich die hingeworfenen Skizzen und Texte im klaren Modus des Rechners betrachte. Erkennen, dass der Blog meine hochsensible, intuitive Seite zeigt, meine künstlerische Seite sich aber nicht wirklich gesehen fühlt (Ego!!). Weiß sie doch, dass sie zeichnen kann wie Goya und malen wie Neo Rauch ;-). (Bissel geflunkert, bissel wahr!)

Berichte zum Abschluss vom gestrigen Abend, an dem ich im Gemeinschaftshaus an einem Kurs zur „Transparenten Kommunikation“ meiner lieben Nachbarin S. teilnehmen wollte und kläglich scheiterte. Ich bin nicht fähig zu intensiven Begegnungen in der Gruppe. War nach innigem Blickkontakt und innerer Zuwendung im Anschluss vollkommen überfordert; erschüttert, ob meiner heftigen Gefühlsreaktion. Konnte den Blick nur noch zu Boden richten. Fühlte mich wie ein kleines, verlorenes Kind, haltlos. Weinte. Wurde liebevoll „aufgefangen“, Kontaktaufnahme meinerseits jedoch nicht mehr möglich. Enorme Kraftanstrengung, noch einige Minuten zu verweilen. S.: „Was brauchst Du?“ Ich.: „T.“ Zitterte nach Hause. Ein Käuzchen rief. T. meditierte, als ich leise schluchzend zurückkehrte. Ich spürte, he was not amused. Bei K. war noch Licht. Ich wollte meinem Mädchen noch mal „Gute Nacht“ sagen und nahm mich zusammen. Sie sah mich: „War Dir zuviel!“ Dieses Kind…! Ich fühlte mich in dem Moment unreifer als sie. Mein Bedürfnis nach Halt sollte sie mir nicht geben und T. konnte es nicht. Richtig so. Kindrolle, nicht Fraurolle. Selbst beruhigt, System runtergefahren.

Eugène Ionesco.