Ich dachte, ich täte mir etwas Gutes, indem ich mit den Kindern um halb acht zu Bett ginge. War noch schwächlich und zu nichts nütze. Wollte Kraft sammeln, doch hatte nix besseres zu tun, als 1 1/2 Stunden wach zu liegen und pingponghaft herumzugrübeln. Warum ich so empfindsam bin. Warum ich so empfindlich bin. Warum ich auf was empfindlich reagiere. Ob und warum mein Tonfall scheinbar oft aggressiv ist… In gewissen Abständen kehrte vor allem eine äußerst wichtige (haha) Grübelei wieder: die über den Namen des ältesten Bruders einer früheren Freundin aus LG, von der ich seit ca. 6 Jahren nichts gehört hatte. Formulierte im Kopf eine Karte an sie, fragte nach ihrer gesamten Familie, von deren Mitgliedern ich alle Namen im Kopf hatte – von Oma bis Tantchen – und denen ich damals sehr zugetan war. Da ich den ältesten Bruder als einzigen nie kennengelernt hatte, machte es auch bei mehrmaligem Durchgehen des Alphabets nie „Klick“. Am Morgen wachte ich gegen 5 Uhr auf und „Klack“, da war der Buchstabe T. mit entsprechendem Namen, der für meine „Hirnempfindung“ jedoch nicht richtig endete. Erst mein liebster Gatte erinnerte sich später an den richtigen Endbuchstaben und die Grübelei hatte ein End‘.
Das Hirn ist schon ein Seltsames und nicht leicht zu bezähmen.