Sehen lernen

Ca. 20 Jahre altes Foto, von mir im Moormuseum Moordorf gemacht -, nach Kameraunterweisung von T. (Tiefenschärfe etc.); mit einem abgelaufenen Film, den ich in Mutters "Gegrübelsschublade" (O.Ton) fand.
O.Ton J. (4): "Das Lamm sieht tussig aus!"

Sehen lernen. Erkennen… (am 4.6. geschrieben; Rest vergessen).

Vor 6 Tagen erfolgte der letzte Eintrag, vor 4 entwarf ich einen (s.o.), veröffentlichte stattdessen unter Pseudonym einen Kommentar zu Ts großartiger Ausstellung Flensburg Faces (1), entschwand dann mitsamt Familie 2 Tage auf eine Hallig. Genoss dort Sonne, Wind, Weite und Stille. Befand mich ausschließlich in der Mutterrolle. Fragte mich bereits nach Ts Vernissage, wer F.K. ist, wo sie wann wie ist, was sie erfüllt…

Auf der Hallig versuchte ich, in mich hineinzuspüren, es gelang mir nicht wirklich -, trotzdem hatte ich’s, hatten wir’s schön. War verblüfft über meine Gelassenheit. Zuvor hatte mich meine neu erworbene Stressstotterei zeitweise sichtlich irritiert.

Gestern morgen absolvierte ich mit 8 geflüchteten Jugendlichen meinen Zeichenkurs. Es klappte hervorragend. Den Rest des Tages war ich vollkommen erschöpft (Kraftaufwand vs Zeitaufwand vs Umstände unverhältnismäßig). Zudem plagte mich bis zum Einschlafen ein unbeschreibliches Durstgefühl, das auch durch literweise Wassertrinken nicht zu stillen war. Grässlich! War’s der Hochsensibilität geschuldet (2) oder lag’s doch nur an dem wenigen Olivenwasser, das ich vor Schreck über ein unerwartetes Geräusch von J. über mein Essen goss?

Am Abend rastete ich aus. Muster: Aufmerksamkeit dauerhaft nicht bei mir. Großes Kind schlief nicht ein, ich wollte nur allein sein, überreizt, überdurstig, übermüde. Schlief allein im Kinderzimmer, biss mich mehrmals in den Unterarm vor dem Einschlafen. Heute bin ich matt und nah am Wasser gebaut.

1: Komisch ist's, eine direkte und öffentliche Verbindung zu T. herzustellen, der dies jedoch befürwortete. 

2: "Es ist eine empirische Tatsache, dass es uns Hochempfindlichen hilft, Überstimulation zu verarbeiten, wenn wir unserem Körper große Mengen von Wasser zuführen. Vermutlich helfen wir der Leber damit, das Cortisol abzubauen." (Georg Parlow, Zartbesaitet, Wien 2003, S. 148.)
Interessant in diesem Zusammenhang, dass ich seit frühem Erwachsenenalter immer eine Flasche Wasser am Bett brauche. Blöd in diesem Zusammenhang, dass der Cortisolspiegel nicht nur bei HSP-Menschen, sondern auch bei traumatisierten Menschen erhöht ist.