Wieso, weshalb, warum?

Ausschnitt einer Zeichnung vom 8.6.2005.

Nachtrag (26.6.):

Wieso kam der Hund? Ich bin doch auf dem Weg der Stabilisierung?

Bin ich auch. Daher blieb der Hund ja auch nicht.

Vorlauf: Zuviele Stressoren seit ca. 2 Wochen  – äußere, innere. Zumindest habe ich Umstände gut gemeistert, aber mich doch überschätzt? Mein Tinnitus am Abend ist sehr laut, Gestotter am Tag fällt auf. Hat mich Ks nachträgliche Geburtstagsfeierorganisation unterschwellig doch zu sehr gestresst? Klingt banal, ist aber eine Leistung, dass ich mich auf 10 Kinder eingelassen habe. Der Großhaus- und Gartenputz zuvor, um „sich nicht zu blamieren“, wäre nicht zur Zufriedenheit ausgefallen, hätte K. aus Krankheitsgründen die Feier nicht um eine Woche verschieben müssen (- was mich zwar auch aus dem Konzept brachte, was aber eine realistische Durchführung überhaupt erst möglich machte). Statt der Feier, fand für mich seit gefühlten Jahren ein Elternabend im Kindergarten statt (14.6.), der mich währenddessen nicht überforderte. Die Klappe fiel zum Ende (Sprache beeinträchtigt, Beine wackelig).

Am 15.6. folgte die innere Aufwühlung im HSP-Kurs, die währenddessen allerdings sehr achtsam und liebevoll begleitet wurde: ich durfte mich am Ende, statt an einer Gruppenübung teilzunehmen, in eine Hängematte legen und für mich sein.

Am 16.6. fand eine MSC-Vertiefung statt, in der ich stolz von meinen Fortschritten in Bezug auf meine (Selbst)Mitgefühlkompetenz -, die zwar Jahre gebraucht hatten, aber immerhin -, berichten konnte. Auch das Thema dieses Kurses – es ging um Werte -, beschäftigt(e) mich innerlich nachhaltig, da hier der Blick ebenso z.T. auf die Kindheit fiel (u.a. stellte sich mir erneut die Frage nach dem Wert Selbstbewusstheit).

Am 17.6. war ich angespannt und appetitlos, wurde aber beglückte Zuschauerin einer Bodypaintperformance auf unserer Terrasse.

Ein anschließendes Gespräch mit meinen Freundinnen S.-J. und A. über Hochsensibilität, Motivation etc. arbeitet(e) angestrengt in Kopf und Geist.

Sonntag, 18.6.: Innerlich aufgetankt während eines Familiensonnenausfluges am Wasser, allgemein unachtsam den Strahlen gegenüber verhalten (Johanniskraut fördert Sonnenbrand).

In der Nacht zum 19.6. träumte ich u.a. von einer massiv aggressiv-verzweifelten Abwehr eines „Dämons“  -, eine äußerlich normale Menschgestalt, die mich verfolgte und „infizieren“ wollte. Ich schaffte es, ihn mit Bretterschlägen von zwei Kindern fernzuhalten, konnte mich selbst am Ende jedoch nicht mehr schützen. Meine Mutter tauchte auf. Ich: „Du bist zu spät!“ Auch mein Bruder, der mich hätte retten können, allerdings nicht wissentlich, kam zu spät (1).

20.6. (85.ter Geburtstag meiner Mutter). Sehr intensive und bewegende Sitzung bei N. (2). Schalter anschließend umgelegt, auf Feiervorbereitung programmiert. Mittags kurzes Aufwallen der schmerzhaften Erkenntnis des inneren Alleinseins als Kind. T. tröstet mich. Trauer niedergedrückt. Mutterrolle ruft.

21.6.: Zeichenkurs am Morgen mit vier Jugendlichen. Gut gemeistert trotz massiver Sprachbarrieren und zunächst „aus-dem-Konzept-bringender-Lehrkraft“. Von 13.00 – 17.00 Ks Feier im Freien. Bravourös gemeistert. Erschöpfung am Abend.

22.6.: 4.00 Uhr (!) morgens: J. weckt uns. Wir versuchen, weiterzuschlafen. Ich fliehe nach unten ins Kinderbett, liege lange wach. 6.20 auf. Gerädert, ungehalten. Schlafe am Nachmittag kurz auf Ks Bett ein.

23.6. Aus-dem-Ruder-Lauf-Tag mit gehäuften Momenten unbeabsichtigt fehlender Achtsamkeit:

 Johannifeier mit Feuer vom Waldorfkindergarten im Walddorf. Statt konzentriert an meinem Blog zu schreiben, helfe ich ab halb 11 beim Holzschichten. Setze mich Kinderwusellärm und beängstigend-böenden Flammen aus. Ziehe mich hochgradig gestresst zurück. Sorge so für mich. Gute Neuerung! Versuche dies später erneut: bin so erschöpft, dass ich schlafen muss, was leider nicht möglich ist, da J. und sein Kumpel fröhlich herumlärmen.

Fühle mich ungeschützt(er), dünnhäutig(er), schreckhaft(er).

Unbeabsichtigt und sofort bedauernd wird mein Rücken am Nachmittag eines „Klappses“ bedacht, der weggesteckt wird, aber nachwirkt. Das Kümmern um mich im Anschluss rührt jedoch sehr.

Und zwei weitere „Stressoren“ wenden sich zum Guten: ein Rehkitz, das wir seit vier Tagen beobachten und „retten“ wollen, findet seine Mutter; Js geliebten Stoffbär Alle, der vor dem Einschlafen verzweifelt gesucht wird und verschwunden bleibt, entdecke ich draußen im Dorfspielhaus.

Am nächsten Tag kommt der Hund.

 

1, 2: vgl. Artikel vom 22.6.