„Don’t panic, it’s just a thought“

Mantramäßig zieht der Spruch von Schutzi-J. durch’s Hirn.

Arbeit ist’s, ständig die Gedanken zu zähmen.

Gestern geisterten Sorgen um K. herum, die fröhlich mit Freunden am Wasser weilte. „Was ist, wenn sie…!“ Disziplin, du fuckin‘ brain! Seit einem Traum auf der Hallig im Mai, nistet sich ab und an der Ertrinkungssorgegedanke bazillusgleich ein. Im Traum kippte J. auf einem Schiff kopfüber die Reling und versank im dunklen Wasser. Ein jugendlicher Musiker rettete ihn. In der Halligrealität fiel J. tatsächlich ins Wasser – bis zum Hals, Kopf oben glücklicherweis. Zu Hause stand er vor der großen Regentonne, deren Deckel er unbemerkt abgewuchtet hatte und beugte sich hinüber… An einem Sonntag flog er mit der Nachbarsfamilie aus zum See… „Was ist, wenn…!“ Tage später erzählte er unvermittelt, dass er beinahe von einem Steg ins tiefe, dunkle Wasser gefallen wäre, hätte eine Mutter nicht „Stopp!“ gerufen.

Die Angst vor dem Ertrinken sitzt tief. Mein Cousin ertrank im Alter von 15 Jahren. Im Kindheitswald meiner Mutter weist eine Gedenktafel am Forsthausteich auf den Tod des Förstersohnes hin, der im Alter von 2 Jahren in den 50er Jahren dort ertrank. Ich selbst verlor als 4jährige ohne Schwimmflügel den Halt am Schwimmbadbeckenrand  und ging unter, ein Jugendlicher rettete mich. Traumen sind das nicht und doch bleibende Bilder.