Diese Brett fiel mir bei der Kellerentrümpelung buchstäblich in die Hände. Ein Jahr vor Ks Geburt schlug ich es beim Taekwondo in HH mit der bloßen Hand entzwei!
Eigentlich hatte ich vor 1 Monat gedacht, ich hätte soviel Energie: wagte Schritte raus, absolvierte täglich 20 Minuten Workout (zum täglichen, mehrmaligen Radfahren), war zuversichtlich, Jobaussichten betreffend, war „dem Außen“ zugewandt. Doch dann folgte eine längere Phase der Erschöpfung, der massiven Schreckhaftigkeit, der „Verlorenheit in der Welt“ (vgl. Ernte, 4.10.).
Für’s Protokoll folgen „große“ und „kleine“ Äußerungen:
– Samstag, 16.9.: Ks Schulleiter teilt mir sehr freundlich mit, dass momentan kein Bedarf an weiteren Kunstwerkstätten bestünde (vgl. Schritte raus, 14.9., s.o.)
– Dienstag, 19.9.: 2 Std. Radfahrten (3x hin und her, 1x 20 Min., 2x 50 Min., Berg rauf, Berg runter; eine Tour davon gehetzt mit noch feuchten Haaren, da ich den Schlüssel von Omas Auto vergeblich gesucht, eigentlich Material zum (nicht stattfindenden Kunstkurs) hatte transportieren wollen (vgl. Übernahme, 20.9.); komme auf dem Rückweg an einem weißen Fahrrad vorbei, das an einer Kreuzung zum Gedenken an einen 14 jährigen Jungen steht, der dort vor kurzem tödlich verunglückte; vielleicht ist die Erschütterung, die der sinnlose Tod des Jungen bei mir auslöste, auch Auslöser für das folgende, anhaltende Verlorenheitsgefühl?!
– ab 21.9.: 2 1/2 Wochen kein Workout, wg Erkältung und Ermattung; Entsetzen über den Wahlausgang (AfD); Verzagung wg großer Verunsicherung in der Welt, vor allem in Blick auf meine Kinder (wie soll ich sie die Welt sehen lassen, wenn überall Gefahr droht, das Klima sich massiv verändert…)
– 27.9.: ich ziehe die Theaterkurszusage (vgl. Schritte raus, s.o.) wg Überforderung zurück
– 1.10.: ich überspiele meine massive Überforderung während eines Kleidertausches im Walddorf
– 2.10.: ich übergehe meine massive Verunsicherung, weil mich eine Nachbarin, die ungeschminkt natürlich schön ist, am Morgen ohne Wimperntusche sieht (- welch‘ Lapalie, für mich jedoch geradezu persönlichkeitsbildend/ unfassbar, dass ich außer meiner Familie niemandem ohne Wimperntusche begegnen kann, ohne zutiefst verunsichert zu sein…)
– ich erkenne, wie sehr ich meine Bedürfnisse übergehe, wie masochistisch ich mich verhalte (bei Sonne in den Keller, kein Geisttrainig durch Meditation, kein Körpertraining, obwohl beides so wichtig für mein Selbst ist), wie sehr ich mein Selbstmitgefühl stärken muss…
Da dem so ist, habe ich die letzten beiden Tage gleich morgens um 6.00 20 Minuten meditiert und gestern wieder „geworkoutet“. Gut, das!
Seit gestern ist das Grundgefühl ein anderes, besseres!
P.S. Seit gestern ist Ts Bildband erhältlich: http://bit.ly/flensburgfacesbuch
Großartig, das!
Zum Titel: So heißt ein Buch über Künstlerinnen, die erst im hohen Alter aktiv und bekannt wurden (genauere Angaben fehlen). Das lässt hoffen!