Ich, mich laienhaft als Agnostikerin bezeichnend oder auch als Pantheistin (1) oder auch als Möchtegern-Buddhistin (2), gewinne doch immer mehr den Eindruck, dass sich alles fügt.
Habe den Ansatz dieser Gewissheit bereits vor 2 Jahren während meines Klinikaufenthaltes gewonnen. Hier die „Belege“:
- Lehnte ich den ersten Einweisungstermin im Oktober 2014 unter Tränen ab, weil er mich vollkommen überrumpelte und überforderte – hatte ich mich doch auf längere Wartezeit eingestellt – und er unsere Herbstferien-ein-letztes-Mal-vorher-mit-Familie-bei-Oma-sein-Pläne durchkreuzt hätte. Aus der Aufnahme im Winter folgte ein anderes Sich-Einlassen-Können, ergaben sich andere Begegnungen etc.
- Entschloss ich mich in der Klinik zu einem 3-tägigen Retreat, d.h. 3 Tage schweigen und meditieren in einer kleinen Hütte im Wald (auf dem Klinikgelände; 1x tägl. therapeutischer Besuch). Hatte zuvor eine heftige Nagelbettentzündung am Großen Zeh, die einfach nicht heilen wollte. Kaum war ich in Stille im Retreat, machte es während meines tägl. Fußbades „Plopp“ und frisch ausströmendes Blut spülte die Entzündung fort.
- Am letzten Tag des Retreats erhob sich ein mächtiger Wintersturm und die Klinik- und Retreatleiterin riet mir während ihres Besuches, bereits mittags mein Retreat zu beenden und die Hütte zu verlassen. Kaum hatte ich meine 7-Sachen gepackt und war im Begriff zu gehen, krachte ein riesiger Baum 1 m neben meiner Hütte zu Boden.
Die heutige „Fügung“ bezieht sich auf T., der zwar eine Workshop-Absage erhielt, dafür aber heute Morgen für den entsprechenden Tag einen lukrativen Auftrag annehmen konnte. Ein weiters Glied in seiner „Fügungskette“ (3).
Zur aktuellen Fügungserkenntnis passt auch das just aufkeimende Gefühl der Verankerung, das ich so oft im Leben schmerzlich vermisse. Seit zwei Abenden meditieren T. und ich wieder gemeinsam und das „entwurzelte“ Gefühl, was ich seit Wochen empfand – und was ich u.a. auch auf unsere fehlende Meditationspraxis zurückführte (4) – löst sich langsam auf. Gestern Abend im Anschluss an die Meditation: „Ich bin so froh, dass wir wieder meditieren. Es ist als tägliches Ritual so wichtig. Es ist wie … “ Ich suche nach dem passenden Wort. „… eine Verankerung.“ T. daraufhin vollkommen verblüfft: „Verankerung. Genau das habe ich gerade gedacht und Du sprichst es in dem Moment aus!“ Yeah! That’s the transzendentale Dimension des Bewusstseins – pseudo-buddhistisch gedacht.
1: Spinoza: Gott = Natur. Habe gerade keinen Bock zum Verlinken; einfach bei Begriffsverwirrung unter Wikipedia schauen, as usual. Außerdem möchte ich noch hinzufügen, dass ich mir kindlich-naiv-wärmend meinen verstorbenen Vater als Schutzengel für mich und meine Familie vorstelle. Keine Ahnung, wie man sowas nennt... 2: Früher war ich noch nicht so häufig auf dem "-in-Trip" (weibl. Endung); hängt wohl mit meiner Ich-Findung zusammen ;-). 3: Vgl. auch Artikel "Father and Daughter". 4: Vgl. ebd.