Utopia

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Gestern fand ich einen Brief und einen wunderschönen Stein in unserem Briefkasten von U. oder auch H. genannt, die so wundervolle Worte zu mir und meinem Blog schrieb, dass meine Beine zitterten und ich Brief und Stein bei einem Spaziergang die ganze Zeit an mein Herz drücken musste.

Es ist alles relativ oder absurd oder ich lebe ein richtiges Leben im falschen (bereits zuvor in diversen Artikeln erwähnt). Bezeichnete ich mich gestern als MinimalistIn, so würde ich’s zwar auch heute noch tun, muss aber lachen, weil ich gerade mit einem Megaeinkauf, der für Wochen reichen wird, zurückkehrte (zuvor war unser Kühlschrank ziemlich minimalistisch bestückt). Musste vor mir selbst legitimieren, dass ich für „Tonnen“ von Altglas und Leergut und Großeinkaufsvorhaben (kartonweise Sojamilch z.B.) ausnahmsweise das Auto meiner Mutter – was wir eigentlich nur für den Sommer und Herbst geliehen hatten, um die verstreuten Großeltern besuchen zu können, dies aber unbeabsichtigter Weise wieder mitnahmen (kein Verleihnix in AUR zu der Zeit) – benutzte, statt Rad mit Anhänger (is‘ platt) oder Hackenporsche. Sonst lade ich mir immer so viel es irgend geht auf und an mein 25 Jahre altes Hollandrad und auf meinen Rücken und sehe dann aus wie auf der Walz.

Der Einkauf stresste mich und die Summe am Ende auch. Die nette Verkäuferin versuchte, mich zu beruhigen: „Das ist ja gar nix. Ich habe Dänen erlebt, die einen Wocheneinkauf für 700 Euro  tätigten!“ WHAT?!?

Also: Es ist immer eine Frage der Perspektive! So sind die Dinge, auf die wir verzichten ja eher Dinge bzw. Privilegien der sogenannten Mittelschicht – was immer diese auch ausmacht (muss Zeitartikel über Reichtum und Gerechtigkeit noch lesen – von U. und F. erwähnt). Andere machen dafür Schulden. Allerdings verzichten wir nicht wirklich, sondern brauchen’s einfach nicht (naja, reisen tät‘ ich schon gern…): kein eigenes Auto seit 5 Jahren (mein Mütterlein würde uns ihres schenken, weil sie’s mit 84 nicht mehr fährt, aber wir wollen’s nicht); kein TV seit 7 Jahren; statt Sofa Tatami (japanische Sitzmatten)…

Minimalistisch leben heißt auch, nachhaltig leben, was wir auch sehr versuchen. T. is(s)t vegan seit 5 Jahren, ich seit 3 (T. war zuvor 24 Jahre Vegetarier, ich 20 Jahre lang); kein nachhaltiger, aber dafür fairer Einkauf seit Jahrzehnten von Kaffee und Bananen, eine Selbstverständlichkeit. Auch gehen wir sehr sparsam mit dem Verbrauch von Strom und Wasser um (mein Mütterlein war hier bereits seit jeher Vorbild für mich), da bin ich wirklich sehr umsichtig. Ich mag eh‘ am liebsten Tages- oder Kerzenlicht.

Z.Zt. steigen wir gerade auf Soda als Allroundputzmittel um. Funktioniert gut.

Eine bessere Welt ist möglich! (woher stammt’s noch mal…?). Also doch Einfluss auf den Weltenlauf…? (1)

Zum Titel: www.utopia.de

1: Vgl. Martensteinzitate im  Blogartikel vom 10.11. und vgl. Avaaz = weltweite Onlineplattform zur Weltverbesserung, die wirklich was bewegt und der ich so oft es geht meine Stimme gebe.