Wow, 82ter Artikel und die Fülle nimmt kein Ende…
Ja, ich bin/ wir sind auf dem Minimalismus-Trip. Schon länger, doch immer konsequenter, z.Zt.: Plastik-Go-Phase. Wir verschenkten sogar unseren Plastikstaubsauger und fegen und wischen und teppichklopfen jetzt. Super Sache!
Minimalismus war auch Thema am Freitagabend, als wir unsere Nachbarn U. und F., die ich sehr mag, die aber noch nie gemeinsam bei uns waren, als Dank für die Vererbung eines Hochbettes zum Essen eingeladen hatten. U. ist Lehrerin an Ks Schule – so war auch Berufung und Erfüllung Thema unserer Unterhaltung (Oh Mann/Frau, diese ganzen Verweise, Bezüge und Verschlingungen, die sich in meinem Hirn immer auftun, machen mich ganz „swindelich“ (so J. oft, wenn er z.B. etwas tun soll: „Ich kann nich‘. Mir is‘ so swindelich.“). Habe ich doch gerade bereits einen neuen Artikel verfassen müssen, der sich aufgrund der Berufungsthematik aus einem Telefongespräch mit meinem Bruder ergab, der aber so komplex ist, dass die Digitalisierung bis morgen warten muss).
U. und F. blickten mit zugegebenem Neid, Verwunderung und auch mit der Frage nach der Verantwortung auf unsere momentane Lebensweise. T. machte deutlich, dass sein Schritt zu kündigen wohl durchdacht war – was U. und F. auch nicht bezweifelt hatten – auch und vor allem in Hinblick auf unsere finanzielle Situation. Momentan leben wir von Rücklagen und ich betonte scherzhaft, dass wir keinesfalls Angst haben müssten, dass unsere Kinder nicht genug zu essen bekämen oder unter der Brücke zu landen. Unsere Famile (meinerseits Mutter, Bruder) würde uns in der Not immer zur Seite stehen. Außerdem seien unsere monatlichen, festen Ausgaben überschaubar, sind wir doch sonst anspruchslos, kaufen keine neuen Klamotten, kein Auto, reisen nicht (was ich allerdings soooo gern täte!)… Diese Tatsachen und Ts Zuversicht, dass er und ich einen erfüllenden Broterwerb finden werden, beruhigte mich.
In der Nacht träumte ich, dass ein großer Felsbrocken, an mehreren Stahlseilen befestigt, immer wieder direkt auf mich zurauschte und ich ausweichen musste…
Titelzitat: Nachbarin C. zu mir, Sonntagmorgens. Zeichnung: Ernst Philipp August Haeckel Discomedusae, Bildtafel Nr.8 aus Kunstformen der Natur, 1899.