Illustrationsauftrag zu Dornröschen, HH 2005. Passend zum heutigen Hochzeitstag von T. und mir (es ist zufällig auch der meiner Mutter und der meines verstorbenen Vaters). Der unsrige ist der 9te. K. war 1 Jahr. Im Mai währt Ts und meine Liebe 20 Jahr'!
„Halloo? Höören Sie?“ (1), hätte mir mal jemand in meinem vernebelten Monat immerzu direkt ins Hirn brüllen sollen! Hätte aber vermutlich leider nix gebracht! Nützt auch nix, zu bedauern, dass ich es mir so schwer gemacht habe, dass ich so verblendet war! Wie konnte ich nur nicht erkennen, dass das Naheliegendste, nämlich meine Kinder und mein geliebter Mann, mein Leben mit Sinn füllen! Dass es darum geht, meinen Kindern vorzuleben, dass das Leben an sich kostbar und lebenswert ist, dass es darum geht, sein Leben für sich als sinnhaft anzusehen, und dass das eigentlich ganz einfach ist.
„Halloo? Höören Sie?“
Am Morgen meiner Wandlung (10.3.) suchte J. zum Vorlesen das Buch Die große Frage von Wolf Erlbruch aus, in dem „die Katze, der Bäcker, die Großmutter, ein Matrose, eine Ente, die Mutter (…) ihre ganz persönliche Antwort auf die große Frage: Warum bin ich auf der Welt?“ geben.
Sagt der Vogel: „Um dein Lied zu singen, bist du da!“
Sagt der Stein: „Du bist da, um da zu sein.“
Sagt der Tod: „Du bist auf der Welt, um das Leben zu lieben.“ (5)
„Halloo? Höören Sie?“
Am Vormittag meiner Wandlung bewahrheitete sich: Wenn du es eilig hast, gehe langsam!
Am nächsten Tag erwähnte meine Mutter am Telefon die Weisheit: Es ist besser, ein kleines Licht anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
„Halloo? Höören Sie?“
Meine Mutter erinnert sich oft an ein Rollenspiel, das sie mit meinem Bruder spielte, als er klein war. Sie erzählend zu mir: „Ich blieb zu lange in der Rolle, was P. (meinem Bruder) missfiel.“ Sie in ihrer plattdeutschen Rolle zu ihm: „Wat wullt du mit Frau K.?“ Mein Bruder: „Die brauch‘ ich zum Lieben!“
„Halloo? Höören Sie?“
Am 21.3. traf ich vor dem HSP-Workshop Ks frühere Kindergärtnerin V., die als Afrikanerin gelernt hat, stark zu sein – so ihre Worte -, und die mir genau das mit auf den Weg gab, was ich zuvor erkannt, was aber von ihr gehört nochmal und anders berührte: „Gib‘ nicht auf! Wie soll K. es sonst von dir lernen?“
Habe alles gehört und begriffen – im Hirn und im Herz!
1 + Titel: Aus: Hergé, Tim und Struppi. Die Juwelen der Sängerin, Hamburg 1979, u.a. S. 18/19. Die Sängerin Bianca Castafiore spricht eben diese Worte immer ins Telefon, ihr Papagei wiederholt sie zum Ärger von Kapitän Haddock ständig. Meine Freundin Schutzi-J. und ich benutzen diese Worte ab und an vergnüglich. 2: Erlbruch, ebd., Wuppertal 2004.