Dieses Buch schenkte ich mir selbst zu Ostern, nachdem ich in einem Artikel über die 95jährige (!) Buchhändlerin Helga Weyhe darauf aufmerksam geworden war. "Erika Mann schrieb das Buch vor allem in der Absicht, Ihrem aus frühesten Kindertagen her bekannten Freund Richard, genannt Ricki, Hallgarten (1905-1932) durch den Illustrationsauftrag mehr Lebensmut zu geben." (ebd., s.o., Hamburg 2005, S.117) "Ich liebe Rickis Bildchen und Zeichnungen..., - man sieht ihrer Lebendigkeit und lustigen Anmut nicht an, in welcher Seelenverfassung sie gemacht worden sind (Anm.: kurz nach Vollendung der Illustrationen beging der manisch-depressive Hallgarten Selbstmord). Aber so war das überhaupt bei ihm: das Lustige und Bejahende wohnte unmittelbar neben dem Schwarzen." (ebd., S. 121)
Nach einem Morgen voller, sonst tunlichst vermiedener Telefonate (ein unerwarteter, freundlicher Handyanruf zu Beginn stresste mich derart, dass ich anschließend weinte), wende ich mich nun meinem Blog zu. „Hallo, alter Freund! Bist Du doch noch da?“
Nach einem 10tägigen Heimurlaub, in dem ich und T. die ersten Tage mit Gripperestviren zu kämpfen hatten, ich selten sprach, viel aufräumte, zerriss und wegschmiss (alte, belastende Briefe, unvorteilhafte, nichtssagende Fotos, Tagebuchaufzeichnungen in Mercutiomanier, Tonbandaufnahmen derselben Art, Unwichtiges, Belangloses etc.) viel schlief, die letzten zwei Tage doch noch mit meiner Mutter über mich (meine Ausstellung z.B.) sprach, widme ich mich nun dem, was da kommen mag.
Am Tag erreichte ich viel (u.a. zwei neue, kleine Jobs einmal pro Woche ab Juni).
Am Abend weinte ich still (zuviel Kommunikation – verbal, nonverbal?).
Zum Titel: Eigentlich dachte ich, dass ich das Schöne Scheitern längst in einem meiner Artikel thematisiert hätte, die Verlinkungssuche blieb jedoch erfolglos. Nach dem Scheitern meines Lehrberufes vor 14 Jahren besuchten meine Freundin S. und ich in HH eine Veranstaltung desselben Namens (auf Kampnagel?). Die Frage: "Was wird nur aus mir?" (beruflich-gesellschaftlich-finanziell) umtrieb mich in letzter Zeit wieder besonders vehement. Heute wurde das Gegrübel und die Recherche zum Glück mit einem ersten, kleinen Erfolg gekrönt (s. Job).