„Das Leben ist zu kurz…“

 

Aus: "Saturns Schatten - Die dunklen Welten der Depression" von Andrew Solomon, Frankfurt a.M. 2001, S. 433/34.

Ich habe zwei Dinge gut gemacht: Erstens habe ich von diesem Buch, das jahrelang in meinem Regal stand und das ich kaufte, um die Depression meines verstorbenen Vaters besser zu verstehen (bis ich selbst eine anders gelagerte diagnostiziert bekam) nur diese Seite unter der Kapitelüberschrift "Hoffnung" (!) gelesen und es vor kurzem zu "Mehrwert", einem Gebrauchtwarenladen, getragen. Wollte und will mich nicht mit Dunklem belasten, möchte mir auch nicht mehr eine rezidivierende Depression zuschreiben, meine Erschöpfungsphasen nicht mehr vom Schwarzen Hund befallen sehen, sondern sie als Folgen meiner Hochsensibilität deuten, welche ich immer mehr (an)erkennen möchte. 
Zweitens ist es mir gerade schnuppe; dass die obigen Textpassagen so "gewölbt" daher kommen. Ein Hoch auf die Unperfektion!

… um ein Drama daraus zu machen.“ (1) Lapidar, aber wahr!

Fortan werde ich’s halten wie mein kleiner Sohn (6), der gestern im Wald verkündete, er wolle über tausend Jahre alt werden, woraufhin ich antwortete, sein Körper werde dies wohl nicht können, aber seine Seele sei unsterblich. „Dann werd‘ ich meine Seele in ein Flughörnchen hineinknödeln!“ Wir lachen beglückt über diese entzückende Vorstellung. Als ich anmerke, dass das Hörnchen dann immer auf Bäumen herumtrommeln werde, weil J. solch ein Trommler sei, ist die Beglückung noch größer.

„Gelassenheit (sei) das Wichtigste, was man im Leben erreichen kann“ (2). So denn…

1: Zitat aus einer Broschüre zu einer Fotoausstellung "Ich lebe hier!", Flensburg 2018, S.8.

2: Zitat aus "Unorthodox" von Deborah Feldman, München 2017, S.351.