Zum Bild: Rechter Teil einer Collage (Stand 7.5.), Körper v. Balthus, Kopf v. mir., Schwarz-Weiß-Kopie, Ölpastellkreide auf Pappe. Zum Titel: Formulierung nach Sibylle Berg.
…, dass ich vorgestern ein wenig durch den Wind war und um Haaresbreite ein niegelnagelneues Auto auf einem Parkplatz gerammt hätte, stattdessen mit Karacho versehentlich über eine Bordsteinkante fuhr;
…, dass ich mir ein Zitat des Dalai Lama auf ein Karteikärtchen geschrieben und an den Kühlschrank magnetet habe, um mir täglich der Kostbarkeit des Lebens bewusst zu sein (1);
…, dass ich gestern am frühen Morgen allein in der Küche mit meinem Tee ein wenig verzagt war und mir die Tränen hinabliefen;
…, dass T. stattdessen geträumt hatte, ich stünde morgens bereits an einer großen Staffelei, um zu malen;
…, dass er zum wiederholten Mal meinte, meine Zeit würde noch kommen;
…, dass eine Kassiererin zu mir sagte, es sei schön, wenn Augen so strahlten;
…, dass ich am MuttertagsMeertag beim Strandspaziergang mantramäßig vor mich hingemurmelt, dass das Leben ein Geschenk sei und ich dies mal wieder einem Teebeutelschild entnommen hatte;
…, dass mir meine Mutter zuvor am 8. Mai vom Kriegsende ’45 und ihrer Erinnerung an einen Satz erzählte, den ein Vater zu meinem Opa gesagt hatte: „Johann, bist du auch dankbar genug?“, da zwei seiner Söhne gefallen waren und mir dies nicht aus dem Kopf ging;
…, dass ich zwei Tage vorher von Liebe durchströmt wurde, als T. und ich Ks leisen E-Bassklängen lauschten;
…, dass meine Stimme an zwei Abenden beim Gute-Nacht-Lieder-Singen für J. nicht leise und erschöpft, sondern voll und klar klang;
…, dass ich immer noch und immer wieder sehr schreckhaft bin, und mir dies im Vergleich zu anderen jedes Mal bewusst wird;
…, dass Deleuze in Logik der Sensation über Bacon geschrieben hat und ich mir das Buch zum Geburtstag wünsche;
…, dass ich gerade geweint habe, weil ich gestresst bin…
…, dass…
und dass…
und…
1: siehe Artikel vom 11.9.18..., dass dieser Artikel u.a. unsere Reise nach Italien vor drei Jahren zum Inhalt hat und dass ich dazu eigentlich immer noch mal etwas schreiben wollte, weil sie mich unsäglich viel Kraft gekostet hat, ich dies aber nicht thematisieren wollte...