„My mother’s wardrobe“

Zum Titel: Titel des Fotos von T., Waren 02/23.

Fünf Tage lebte ich in einem Paralleluniversum. Ich bin mit dem Zug nach Waren gefahren. 9 Stunden später war ich da (vgl. Wenn eine eine Reise tut...), zerrockt, mitgenommen von einer dauertelefonierenden Ex-Junkiefrau, einem psychopathischen Bauarbeiter, aufgezwungenen Gesprächen mit mittelalten, freundlichen Männern und mit einem jungen, sehr netten PoC-Postboten, der die Bibel in altdeutscher Schrift las. Zerrockte mich weiter im Plattenbau, im Auflösen der Wohnung meiner verstorbenen Schwiegermutter, die sehr sparsam, aber auch eine „Anhäuferin“ war. Zeitweise schien ich dem Irrsinn nah, da meine wiederkehrenden Überforderungs-, Entrümpelungs-, Anhäufungsträume wahr geworden waren, doch „hielt“ ich mich, verzagte nicht, räumte emsig und strukturiert, schonte mich nicht, schlief schlecht, traute mich kaum aus der Wohnung, entspannte mich erst, als der Liebste hinzukam und wir gemeinsam schafften. Fuhr in 3.40 Std. mit dem Auto zurück nach Fl, kam im Walddorf unter klarem Sternenhimmel an und resümierte darüber, was Raum und Ort mit Menschen macht.