Zum Foto: Postkarte im Bücherregal: Louise Bourgeois in her home on 20th Street in New York, 2004, Photo: Pouran Esrafily.
Verrückt, da füge ich gerade BE CALM mit Louise in diesen Artikel ein, als mein Handy direkt neben mir einen Notfall-Warnung-Probealarm ausstößt. Weinte kurz vor Schreck und bin zittrig. Bin überfordert. THE USUAL SHIT! Muss doch wenigstens den Alltag bewältigen können, wenn ich schon keinem normalen Beruf nachgehen kann, auch wenn ich von meinem gestrigen Kunstkurs mit nur 4 Schülern (4 fehlten, nächste Woche kommen 6 dazu) ganz erschöpft war und es noch bin, auch wenn ich noch vom „Stadtgang“ mit K. am Tag davor noch erschöpft bin, auch wenn ich bereits seit beinahe 2 Wochen erschöpft bin, auch wenn ich heute Nacht wiederholt überfordernd träumte von vollgestellten Wohnungen und Garagen und überlaufenden Wasserhähnen, auch wenn es kurz vor dem Alarm tierschabegeräuschig in der Abseite rumpelte, auch wenn der Biomülleimer heute Nacht vom Stein befreit durchwühlt wurde und alles auf hoffentlich keine Ratten hindeutet, auch wenn seit Tagen kleine Fliegetiere aus der Bioerde meiner Aloepflanze schlüpfen und umherschwirren, auch wenn Äpfel von 5 übervollen Apfelbäumen vor sich hingammeln und ich mit Apfelmus-, Apfelmarmelade-und Apfelsaftmachen nicht hinterherkomme, auch wenn sich mehrere körperliche Beschwerden meinerseits abwechseln und häufen, auch wenn sich seit Monaten Unterlagen, meine pflegebedürftige Mutter betreffend, anhäufen, gesichtet und bearbeitet werden wollen, auch wenn ich verzagt bin, was aus mir werden soll und ich eh zu alt bin… Aber HALT, STOPP!! Ich lebe, ich werde geliebt, ich bin priviligiert in vielerlei Hinsicht und ich sollte mit meinem Sermon jetzt einfach aufhören. BE CALM.