Käuzchenruf

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Mein Kettenanhänger, leicht modifiziert.

100ter (1)! Vor „Tach und Tage“ (2) aufgestanden. 3:35: ich wache auf; liege wach, schlafe weiter; Wecker: 5:00, 5:45 aus dem Haus. Überwältigender Sternenhimmel, ein Käuzchen ruft…

7:09: Ich sitze im Zug via H. Die Musikgöttin ruft: Ich nehme zum dritten Mal an einem Workshop für Improvisationsgesang teil. Welch‘ Geschenk!

Gestern vor 2 Jahren saß ich ebenfalls früh im Zug – via BB (Klinikort). Vor meiner Abreise bastelte und packte ich bis spät abends noch einen Adventskalender für die Kinder: so blieb jeden Tag bis Weihnachten wenigstens ein Päckchen von mir. Im letzten und in diesem Jahr nutzte ich den Kalender meiner Freundin Schutzi-J., den sie mir für die Klinik genäht und zusammen mit meiner Freundin A. gefüllt hat. Jeden Tag wärmte er in der schweren Zeit mein Herz!

In BB lief ich jeden Morgen in der Dunkelheit los, durch den Wald, am Nordostseekanal entlang: Sternenhimmel, Käuzchenruf… Riesige, beleuchtete Containerschiffe begleiten mich. Eines morgens bin ich bei Glatteis auf einer Brücke Zeugin eines Unfalls – keine Person kam zu Schaden, aber entsetzlich die Geräusche und das, was nicht auszudenken war! Ablauf: ein Motorroller kommt zu Fall, bleibt liegen, Auto um Auto folgt, bremsen auf spiegelglatter Fahrbahn, ein Auto gerät ins Schlingen, rammt das Brückengeländer, blockiert die Fahrbahn, Auto um Auto folgt… Ich unterstütze so gut es geht; Warten auf Hilfe… Doch dann: ein Schulbus…! Alles geht gut, doch ich bin nervlich zerrüttet, keine Hilfe mehr für die Unfallbeteiligten. Ich stolpere zurück zur Klinik.

1: Dachte in Zweifelphasen, mit dem 100ten Eintrag meinen Blog zu beenden - nicht dran zu denken! Ein Ende der Sprudelei ist nicht abzusehen! Vgl. 6.10.

2: plattdeutsch-angehauchter Ausdruck meines Mütterleins; meint: "sehr früh, sehr zeitig".