Neben-mir-Tag

Es gibt „Fast-normale-Tage“ (1), „Außer-mir-Tage“ (2) und „Neben-mir-Tage“. Der gestrige war ein solcher, der heutige scheint ein solcher zu sein. Fühle mich wie unter Valiumeinnahme – obwohl ich nie Valium nahm. Mit „neben-mir“ meine ich nicht das häufige „Mich-von-Außen-Beobachten“, das tue ich manchmal täglich mehrfach. Übersteigerte Selbstwahrnehmung… (Ist dies noch im Sinne von „awareness“ und dem ganzen Selbstmitgefühlsbusiness?! I don’t know…!)

P.S. Ich könnte jetzt noch ein Dutzend PSe anführen, fällt mir doch oft im Anschluss eines Artikels noch soviel ein, was ich noch zu sagen hätte…

1. Fiel meinem Zensor gestern im Zensor-Artikel (3) ein entsetzlicher Fehler auf, den ich just verbesserte (im Skizzenbuch war’s korrekt, auf dem iPad verselbstständigte sich anscheinend die vermaledeite Worterkennung).

2. Baute mir T. gestern einen „Flattr-Button“ ein. Wer sich von meinen geneigten LeserInnen bei flattr anmeldet, kann für einen beliebigen Betrag KulturunterstützerIn werden und – vergleichbar mit einer Hutspende für Straßenmusikanten – für Blogartikel spenden, die gefallen. Feine Sache, das!

3. Muss ich meine gestern veröffentlichten zwei Zeichnungen aus dem Klinikzeichentagebuch kurz kommentieren:

Der Perfektionszensor war hier am Werk: Hatte ich versucht, ein Selbstporträt von mir mit selbstzugefügten „Malen“ im Gesicht durch „Selbstoperation“ zu zeichnen, war mir dies durch mehrfache Verbesserungsversuche misslungen. Nahm ich kurzerhand die Nagelschere zur Hand, mit der ich mich später ritzte und schnitt das „verschlimmbesserte“ Portrait heraus. „Sehr bezeichnend!“, so meine Kunsttherapeutin. Weil ich all dies nicht mehr wollte – kein stundenlanges „Im-Gesicht-Herumfuhrwerken“ mit Pinzetten u.ä., vor allem kein Ritzen mehr – gab ich die „Werkzeuge“ später im Schwesternzimmer zur Verwahrung ab.

4. Die veröffentlichte „Unveröffentlichte-Passage, Bsp.2“ (4) zieht ja einen Vergleich meines Zustandes nach dem Gesangsworkshop zu meinem Zustand nach Ks Geburt – was eigentlich nicht zu vergleichen ist, da die Geburt eines Kindes einem Weltwunder gleichkommt – ich meine aber, mein Hirn vermeinte sich evtl. auch aufgrund des Artikel-Titels I’m giving birth zu erinnern.

P.P.S. Das ständige Reflexionsgefasel geht mir manchmal auf die Nerven…

 

1: vgl. 20.9. Der hier beschriebene "Fast-normale-Tag", der keineswegs "normal" war -was immer das auch heißen mag; ich empfinde meine Tage nie als "normal" - ist das dritte Beispiel für unveröffentlichte Passagen. War der Tag doch durchzogen von zig Störungen, die ich in meinem Skizzenbuch minutiös beschrieben, jedoch nicht veröffentlicht habe, da mir dies zu lang erschien.

2: vgl. 10.10.

3: vgl. 10.12.

4: vgl. ebd.