Meine Lieblingsmuminfigur: die kleine Mü - auf einer Fruchtpastillenpackung. Es fehlt das Wort Fruktpastiller. Auf der Rückseite steht auf Finnisch: Pikku Myy. Hedelmäpastilleja. Pehmeitä. Finnisch macht mich froh.
Mein neues Lieblingswort lautet: Frohsicht. J. hat’s heute Morgen ersonnen, geniales Kerlchen, er. Sang so vor sich hin: „Viel Glück und viel Segen… Gesundheit und Frohsicht…“ Was braucht man/frau mehr?
Matthew Johnstone, der Autor und Illustrator der Schwarze(n)-Hund-Bücher schreibt in Resilienz. Wie man Krisen übersteht und daran wächst (1), dass man – wohlbekannt seit jeher – das Leben als Chance begreifen und jeden Tag genießen sollte – voll und ganz. Die Zeichnung dazu zeigt eine Springbox, aus der eine Frauenfigur auf einer Sprungfeder mit ausgebreiteten Armen herausspringt, Kaffeebecher und Müslischale dabei von sich wirft und mit freudigem Lächeln der verblüfft blickenden Sonne zuruft: „Hallo schöner Tag!!!“ (2)
Der für mich negativ konnotierte Satz meiner Kindheit „Es gibt Schlimmeres!“ erhielt gestern eine andere, wahre Bedeutung: Ich war genervt von meinen bad vibes und sagte zu mir: „Du hast Liebe im Herzen und um dich herum, hast eine Familie, ein Zuhause. Brauchst nicht zu frieren, wie die Obdachlosen, denen T. als Fotograf begegnet oder wie all die Geflüchteten… Kannst sehen, hören, laufen…“ unssoweiterundsofort.
Das Leben ist nicht gerecht und nicht sicher (3), das steht fest! Es ist ein Geschenk (Yogiteespruch) und so kostbar! ICH WEISS DAS ALLES! Ich muss die Tage festhalten, in denen die Erkenntnis echt und in meinem Herzen angekommen ist – sie sind selten genug (Alles eine Frage der Sicht (4)! Ich weiß! Hörst Du, Schwarzer Hund?!?)! GlücksMOMENTE sammele ich ja schon brav seit Jahren und notiere sie in kleinen, von Schutzi-J. gemachten und geschenkten Büchlein.
Zwei GlücksTAGE gab es am letzten Januarwochenende. Eigentlich dachte ich, ich bekäme eine Grippe, fühlte mich matt und „madelig“; hatte mittags eine kurze Begegnung, die mich verunsicherte und mit den Tränen kämpfen ließ. Erstens jedoch rückte ich den Blick auf die Begegnung wieder zurecht und zweitens war ich durch die Kränkelei nicht in der Lage, dauerhaft tätig zu sein oder mich getrieben zu fühlen, wie sonst. Sondern ich zeichnete mit den Kindern und hatte Spaß, massierte dem Kleinen den Rücken, während ich ihm vorlas; erhob mutig meine Stimme, als ein fremder Junge in unserem Dorf einen abgestorbenen Baumstamm einen Kellerabgang hinunterwarf , „Heee, Jung!“, rief ich mit lauter Stimme und zitternden Beinen aus dem Fenster und veranlasste ihn zur Schadensbehebung. Abends nahm ich – Oh Wunder! – ein heiliges Ausnahmebad und entspannte mich komplett. Alles konnte so einfach sein (5)! Am folgenden Tag war ich auch nach nur 6 Stunden Schlaf erstaunlich gelassen. Es war ein strahlend sonniger Wintersamstag und wir Vier beschlossen spontan, eine kleine Wanderung zu unternehmen und zur Freude der Kinder Pommes essen zu gehen – das Letztere eine Seltenheit. In dem kleinen, arabischen Imbiss kam es mir vor, als wären wir im Urlaub in einem sonnigen Land.
Zurück im Dorf schaukelten K. und J. in der Sonne und K. rief beglückt aus: „So ist das Leben schön!“ Wie recht sie hat(te)! Wir sammelten die warmen Sonnenstrahlen, bis die Sonne hinter den Bäumen verschwand.
1: ders, München 2015. 2: vgl. auch Artikel vom 9.2. 3: vgl. Johnston, ebd. 4: vgl. diverse Artikel zuvor. 5: vgl. ebenso.